Betroffen seien abgehende Langstreckenflüge mit den Flugzeutypen Airbus A380, Boeing B747, Airbus A330 und Airbus A340, wie die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) am Montag mitteilte. Die Flug-Kapitäne würden ihre Arbeit ab neun Uhr niederlegen. Da das Lufthansa-Management bisher kein kompromissfähiges Angebot vorgelegt habe, sehe sich die Gewerkschaft zu weiteren Maßnahmen gezwungen.

Mit dem Streik will die Gewerkschaft nochmals Druck machen. Es ist der vierte Ausstand der Piloten, seitdem die Tarifgespräche Ende August abgebrochen wurden. Bereits vor einigen Tagen hatten die Piloten Frankfurt bestreikt, der Ausstand lief aber nach Aussage der Lufthansa glimpflich ab. Am Mittwoch war es in München zu zahlreichen Flugausfällen gekommen. Begonnen hatte die Streikwelle mit einem Ausstand der Piloten bei der Lufthansa-Billigtochter Germanwings. Die lukrativen Langstreckenverbindungen waren bei den vorigen Streiks aber nicht betroffen.

Auch beim Rivalen Air France wird gestreikt, weshalb die Aktien der Fluglinie mehr als drei Prozent nachgaben. Lufthansa-Papiere verloren im frühen Handel ebenfalls. Die 5400 Piloten der Lufthansa kämpfen für die Beibehaltung ihrer betriebsinternen Frührente - die Konzernspitze hält die Regelung auf Dauer hingegen für unbezahlbar. Eine Annäherung ist bislang nicht in Sicht. Die Lufthansa kündigte aber an, auf die Piloten zugehen zu wollen. "Wir werden noch im Laufe des Montags eine überarbeitete Tarifofferte vorlegen. Dabei handelt es sich nicht um ein neues Angebot. Vielmehr legen wir die Details der bisherigen Offerte, die wir für gut erachten, jedem Piloten dar", erklärte ein Lufthansa-Sprecher. Die Streikankündigung der VC sei "vollkommen unverhältnismäßig". Voraussichtlich bis zum Nachmittag werde ein Ersatzflugplan ausgearbeitet, um die Auswirkungen für die Fluggäste so gering wie möglich zu halten.

Reuters