Im gesamten Lufthansa-Konzern fällt der Streik aber nicht ins Gewicht: Bei der Kranich-Linie stehen rund 1500 Flüge täglich auf dem Flugplan. Und Passagierflüge sind dieses Mal von dem Ausstand nicht betroffen.

"Wir arbeiten mit Hochdruck an einem Sonderflugplan und glauben, dass wir die meisten Flüge durchführen können", sagte ein Sprecher der in Frankfurt ansässigen Cargo-Fluglinie am Dienstag. Etliche Piloten haben sich bereits gemeldet. Die Beeinträchtigungen für die Kunden dürften zudem überschaubar bleiben, da die Hälfte des Frachtaufkommens in den Laderäumen von Passagierflugzeugen befördert werde. Lufthansa Cargo befördert elektronische Geräte wie Handys, Medizin, exotische Früchte oder auch Tiere.

Die Lufthansa steht damit vor dem mittlerweile sechsten Streik der Piloten in diesem Jahr. Vereinigung Cockpit kämpft gegen die Pläne der Konzernleitung für eine Ausweitungen der Billig-Ableger sowie für die Beibehaltung der Frührentenregelung für Piloten. Die Lufthansa sieht sich wegen der harten Konkurrenz nicht mehr in der Lage, die im Branchenvergleich großzügige Vorruhestands-Regeln zu finanzieren. Die Gewinneinbußen durch die Streiks summieren sich für die Lufthansa bislang auf mindestens 70 Millionen Euro.

Eine Annäherung in dem Tarifstreit ist nicht in Sicht. "Die Lufthansa rückt von ihren Maximalforderungen nicht ab", sagte ein Cockpit-Sprecher. Der Arbeitskampf werde fortgeführt. "Als nächstes könnte auch wieder das Passagiergeschäft von Lufthansa und Germanwings betroffen sein." Gleichzeitig stehen auch Streiks bei der Bahn an. Die Lokführer wollen den Bahnverkehr in Deutschland ab Dienstagabend von 21.00 Uhr bis 06.00 Uhr mit einem Streik weitgehend lahmlegen. Vor allem Berufspendler dürften am Mittwochmorgen von dem Ausstand betroffen sein. Die Gewerkschaft der Lokführer (GDL) verlangt unter anderem fünf Prozent mehr Lohn und eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit. Die Bahn lehnt die Forderungen ab. Der Stillstand bei der Bahn trifft Lufthansa Cargo nicht. Frachtlieferungen werden per Lastwagen an den Frankfurter Flughafen geliefert.

Reuters