Germanwings fliegt täglich etwa 550 mal in Deutschland und Europa - darunter sind viele beliebte Reiseziele wie etwa Mallorca. Aus den Urlaubsgebieten werde kein Flug ausfallen, versicherte der Sprecher. "Manche Flüge wurden vorgezogen." Zudem würden Flugkapitäne, die inzwischen im Management arbeiteten, eingesetzt. Auch hätten viele Reisende bereits im Vorfeld der Streikankündigung umgebucht oder storniert.

An der Börse kam die Streiknachricht nicht gut an: Die Lufthansa-Aktie büßte zeitweise 1,7 Prozent ein.

Nach den gescheiterten Tarifverhandlungen hatte die Piloten-Gewerkschaft Vereinigung Cockpit angekündigt, dass die Germanwings-Piloten an diesem Freitag an allen deutschen Flughäfen von 6.00 bis 12.00 Uhr ihre Arbeit niederlegen werden. Nach Auskunft des Germanwings-Sprechers fallen am Flughafen Köln/Bonn 48 Flüge aus, in Stuttgart würden 36 und in Berlin Tegel 30 Flüge storniert.

Mit dem Streik verleiht Cockpit der Forderung nach einer Beibehaltung einer betriebsinternen Frührente Nachdruck. Die Lufthansa will das Renteneintrittsalter erhöhen und die Piloten an der Finanzierung beteiligen. Bislang konnten Piloten frühestens mit 55 Jahren in Rente gehen - sie erhielten dann bis zu 60 Prozent ihrer letzten Bezüge. Falls das Lufthansa-Management nicht einlenkt, droht die Piloten-Gewerkschaft mit einer Ausweitung des Arbeitskampfs. Die Flugzeuglenker hatten bereits im April die Arbeit für drei Tage niedergelegt. Damals musste die Kranich-Linie 3800 Flüge annullieren, insgesamt waren 425.000 Passagiere betroffen. Bei der Vereinigung Cockpit sind 5400 Lufthansa-Piloten organisiert.

Reuters