Das "Handelsblatt" hatte zuvor berichtet, die BaFin prüfe, ob der Vorstand bereits zum Zeitpunkt der Kapitalerhöhung im Frühjahr über die sich verschlechternde Geschäftsentwicklung Kenntnis gehabt habe. Manz hatte im April über eine Kapitalerhöhung Geld für Zukäufe eingesammelt. Wenige Wochen danach kam die erste Rücknahme der Jahresziele.

Am Dienstag folgte die zweite Prognosesenkung mit der Begründung, Aufträge hätten sich verschoben. Der Vorstand rechnet für 2015 nun mit einem Umsatzeinbruch um rund 30 Prozent auf 200 bis 210 Millionen Euro und einem operativen Verlust (Ebit) im mittleren zweistelligen Millionenbereich. Die Aktie brach daraufhin um 35 Prozent ein.

"Wir sind unseren Veröffentlichungspflichten entsprechend der gesetzlichen Vorschriften nachgekommen", betonte Vorstandschef Dieter Manz. Von der BaFin lägen zudem keine Informationen über eine Sonderprüfung vor. "Daher sehe ich auch keinen Anlass für etwaige Spekulationen." Die BaFin startet pro Jahr 700 bis 800 solcher Routineprüfungen. Wenn sie fündig wird, leitet sie das Ganze an die Staatsanwaltschaft weiter.

Am Mittwoch erholte sich die Aktie etwas und legte zeitweise um mehr als drei Prozent zu. Firmenchef Manz erwartet bessere Zeiten. "Wir haben ein Restrukturierungsprogramm eingeleitet. Ziel ist es, unsere Kostenbasis zu reduzieren und so bei einer konservativen Jahresplanung 2016 mindestens Break-even erreichen zu können", sagte er in einem vorab veröffentlichen Interview der "WirtschaftsWoche".