Wegen der Wertberichtigung für Altlasten bei Real summierte sich der operative Verlust (Ebit) im zweiten Quartal auf 590 Millionen Euro nach einem Fehlbetrag von 233 Millionen Euro im Vorjahr. Nach Steuern blieb ein Minus von 394 Millionen Euro stehen - vor Jahresfrist war es noch ein Verlust von 269 Millionen Euro gewesen. Handelskonzerne fahren traditionell den Löwenanteil ihrer Gewinne im Weihnachtsgeschäft ein - dieses fällt bei Metro ins erste Geschäftsquartal. Damit blieb nach sechs Monaten bei dem Düsseldorfer Konzern nach Minderheiten noch ein Gewinn von zehn Millionen Euro übrig, deutlich weniger als die 182 Millionen Euro im Vorjahr.

Metro-Chef Olaf Koch sieht sich aber trotzdem auf dem richtigen Weg: Die Neuausrichtung des Konzerns zahle sich "zusehends aus". Koch hat eine Online-Offensive gestartet, er setzt auf eine bessere Verschränkung zwischen Internet-Geschäft und lokalen Läden. Die Real-Supermärkte modernisiert Koch, auch in die Großmärkte in Deutschland will er investieren. Der Umsatz des Konzerns stieg im Quartal auf 14,366 (14,326) Milliarden Euro, Analysten hatten 14,332 Milliarden Euro erwartet. Flächenbereinigt - also ohne Neueröffnungen - lag das Plus sogar bei 2,5 Prozent. Bei Media-Saturn stand ein Umsatzplus von 5,7 Prozent auf 5,1 Milliarden Euro in den Büchern. Seine Prognose bekräftigte Koch: Metro wolle 2014/15 das Ebit vor Sonderfaktoren gegenüber den 1,727 Milliarden Euro aus den Vorjahr leicht steigern.

Bei Metro war zuletzt wieder die Warenhauskette Kaufhof in den Fokus geraten, Insidern zufolge hat der kanadische Handelsriese Hudson's Bay ein Auge auf die Metro-Tochter geworfen. Kaufhof wies im Quartal einen leichten Umsatzrückgang aus, der operative Verlust vor Sonderfaktoren stieg von zwei auf 13 Millionen Euro. Die Kette litt wie zahlreiche andere Händler in Deutschland unter dem instabilen und milden Winterwetter, Winterkleidung wurde nur mit hohen Rabatten an die Kunden gebracht.

Reuters