Es wird erwartet, dass die meisten Stellen bei Nokia in Finnland gestrichen werden. Rund fünf Monate nach seinem Amtsantritt hatte Microsoft-Chef Satya Nadella die Belegschaft zuletzt schon auf eine Schlankheitskur vorbereitet. Der US-Vorzeigekonzern der PC-Ära mischt bei Software zwar weiter ganz vorne mit, ringt aber um Erfolge im Mobilgeschäft.

Mit der Übernahme des Handy-Pioniers wechselten im Frühjahr 25.000 Nokia-Angestellte zum weltgrößten Hersteller von Computerprogrammen, davon 4700 in Finnland. Seitdem beschäftigt Microsoft weit mehr Mitarbeiter als Rivalen wie Apple und Google. Sie laufen dem Konzern aus dem Großraum Seattle im Zeitalter von Smartphones und mobilem Internet zunehmend den Rang ab. So trat der neue Microsoft-Chef auch mit dem Ziel an, das Unternehmen mit einer neuen Palette von Online-Diensten, Apps und Mobilgeräten fit für die Zukunft zu machen.

Im April übernahm Microsoft den einstigen Handy-Platzhirsch Nokia für 7,2 Milliarden Dollar. Die Amerikaner hatten angekündigt, binnen 18 Monaten nach Abschluss des Geschäfts jährlich 600 Millionen Dollar einsparen zu wollen. Einem Zeitungsbericht zufolge will Microsoft nun allein in Finnland 1000 Jobs abbauen. Die ehemalige Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Nokia in Oulu im Norden des Landes mit 500 Arbeitsplätzen solle geschlossen werden, berichtete die Tageszeitung "Helsingin Sanomat".

In Deutschland geht es schon länger abwärts: 2007 war Nokia hierzulande mit 14.000 Mitarbeitern noch der weltweit zweitgrößte Standort nach Finnland. Ein Jahr später schloss der Konzern wegen hoher Kosten das Handywerk in Bochum und verlagerte die Produktion trotz massiver Proteste von Politikern und Arbeitnehmern nach Rumänien. Gleichzeitig krempelte Apple mit seinem iPhone die Branche um - Nokias Tage als größter Handybauer waren gezählt. Derzeit arbeiten für Nokia in Deutschland noch 4400 Mitarbeiter, vor allem bei dem früher zusammen mit Siemens betriebenem Netzwerkausrüster Nokia N

Reuters