Das Biotechunternehmen Morphosys gibt mehr Geld für die Erforschung neuer Medikamente aus und wird deshalb dieses Jahr tief in die roten Zahlen rutschen. Der Vorstand erwarte für 2016 bei einem Umsatz von 47 bis 52 Millionen Euro einen operativen Verlust von 58 bis 68 Millionen Euro, teilte die Firma am Mittwoch mit. Analysten waren von einem noch etwas höheren Verlust ausgegangen. Das Unternehmen rechnet mit einem Anstieg seiner Ausgaben für Forschung und Entwicklung auf bis zu 83 Millionen Euro. Morphosys hatte bereits angekündigt, künftig mehr Geld in die Hand zu nehmen, um die Entwicklung eigener Medikamente voranzutreiben und einen eigenen Vertrieb aufzubauen. Mit finanziellen Mitteln von knapp 300 Millionen Euro sei die Firma dafür gut ausgestattet.

"Dank der Fortschritte im letzten Jahr hat Morphosys nun eine breitere und ausgereiftere Produktpipeline als jemals zuvor. Die ersten therapeutischen Antikörper stehen vor der Marktzulassung", sagte Vorstandschef Simon Moroney. Der Vorstand rechnet daher in den nächsten Jahren mit einem deutlichen Anstieg des Umsatzes aus eigenen Produkten. 2015 setzte Morphosys gut 106 Millionen Euro um nach 64 Millionen vor Jahresfrist. Der Betriebsgewinn lag bei 17,2 (Vorjahr minus 5,9) Millionen Euro, dazu trug vor allem eine Einmalzahlung nach dem Ende der Zusammenarbeit mit der US-Pharmafirma Celgene bei. Morphosys übertraf damit die eigene Prognose für dieses Jahr. Im Schlussquartal schlug ein Betriebsverlust von 17,5 Millionen Euro zu Buche, das ist weniger als Analysten erwartet hatten.

Morphosys-Aktien legten im frühen Handel mehr als acht Prozent und waren mit Abstand größter Gewinner im Technologieindex TecDax.

Reuters