Aus der ursprünglich optisch vergleichsweise teuren Aktie mit einem Kurs von rund 100 Euro wurde durch den Splitt immerhin wieder ein Kursleichtgewicht mit einer Notierung von weniger als 20 Euro. Ein Aktiensplitt ist eine der Maßnahmen der Kurspflege, die Unternehmen aus Gründen des Shareholder Value immer wieder gerne anwenden.

Denn umso niedriger der Kurs, umso leichter handelbar wird ein Papier - Handelsvolumen und Preis ziehen erfahrungsgemäß an. Bei mutares AG allerdings dürften die jüngsten Kurssteigerungen noch lange nicht das Ende der Fahnenstange gewesen sein.

Schließlich spielen bei der Beteiligungsgesellschaft im Rahmen von Shareholder Value auch hohe Dividenden mit Renditen im Bereich von rund 10,0 Prozent eine Rolle. mutares ist auf die Beteiligung an Unternehmen mit bewährtem Geschäftsmodell aber einem Restrukturierungsbedarf spezialisiert. Dass die Münchner ihr Geschäft beherrschen, zeigt beispielsweise der erfolgreiche Verkauf der Beteiligung HIB in 2013 mit einem Gewinn im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich und einer daraus gezahlten Dividende von rund 1,65 Euro je Aktie. Schon bald sind auch wieder ähnlich hohe Zahlungen drin.

Denn bei den Münchnern steht Wachstum auf der Tagesordnung. So gab es beispielsweise in 2014 die Übernahme des Online-Händlers Pixmania, der 2013 immerhin einen Umsatz von 450 Millionen Euro ausweisen konnte oder erst jetzt, vor wenigen Wochen, die Akquisition des französischen Onlineversandhändlers Grossbill, der immerhin Erlöse von rund 109 Millionen Euro im Jahr vorweisen kann. Durch diese Akquisitionspolitik schaffte mutares schon im vergangenen Jahr ein Umsatzplus von 86,7 Prozent auf 648,1 Millionen Euro und konnte im ersten Quartal um weitere 4,4 Prozent auf 169,9 Millionen Euro erhöhen.

Erfolge zeigen aber auch die Restrukturierungsanstrengungen. So erzielte die Beteiligungsgesellschaft mit ihren derzeit elf Portofliounternehmen aus den Bereichen Industrie und Konsumgüter im ersten Quartal einen operativen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen in Höhe von 4,2 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum stand dagegen nur ein ausgeglichenes Ergebnis in den Büchern. Das aktuelle Gewinnniveau - für 2015 ist ein Anstieg beim Ergebnis von rund 0,60 Euro auf geschätzt etwa 0,80 Euro je Aktie zu erwarten - dürfte allerdings nur ein erstes Luftholen sein. Bis 2018 nämlich hat das mutares-Management ehrgeizige Ziele.

Der Umsatz soll sich bis dahin durch zumindest drei Neuakquisitionen im Jahr auf 1,8 Milliarden Euro in etwa verdreifachen. Der Exit von verkaufsreifen Tochterfirmen dürfte aber vorher satte Gewinne und entsprechend hohe Dividenden bringen. Schon im nächsten Jahr könnte ein Ergebnis je Aktie von rund 2,5 Euro und eine Dividende im Bereich von etwa 10,0 Prozent drin sein.

Steckbrief Mutares-Aktie



ISIN: DE000A0SMSH2

Gewinn je Aktie 2016e: 2,50 Euro

KGV 2016e: 7,5

Eigenkapitalquote: 12,6%

Eigenkapital/Aktie: 3,62 Euro

Dividende 2015e/Rendite: 0,80 Euro/4,3%

Kurs/Ziel/Stopp: 18,64/24,50/13,20 Euro