Grund seien eine deutliche Konjunkturabkühlung in Russland und Risiken wegen der Ukraine-Krise, sagte VTB-Finanzchef Herbert Moos am Donnerstag. So seien die Rückstellungen für faule Kredite um gut 80 Prozent gestiegen. Auch die niederländische Rabobank fürchtet Risiken. Sie sieht sich zwar nicht direkt von russischen Sanktionen betroffen, viele Kunden aus dem Agrarsektor hingegen spüren diese bereits.

So hätten Firmen große Einbußen erlitten wegen des russischen Einfuhrverbots von Obst und Gemüse aus dem Westen, sagte Rabobank-Finanzchef Bert Bruggink. "Wir hoffen, dass das nicht zu weiteren Verlusten führt, aber im Moment können wir das nur schwer abschätzen." Die Sanktionen könnten das Geschäft dieser Kunden belasten und sich damit "in begrenztem Maße" auch auf die Rabobank auswirken. Das Institut ist so stark in der Landwirtschaft engagiert wie keine andere niederländische Bank. Die russischen Agrar-Sanktionen kosten die niederländischen Exporteure nach Schätzung von Behörden mindestens 300 Millionen Euro.

Die österreichische Raiffeisen Bank International spürt dagegen bisher "keine signifikanten Auswirkungen" von den westlichen Sanktionen gegen Russland. Das größte Land der Erde ist einer der wichtigsten Märkte der RBI. Die auf Großkonzerne und reiche Privatkunden spezialisierte Tochter erwirtschaftete im vergangenen Jahr dort fast die Hälfte des gesamten Konzerngewinns.

Der Westen hat jüngst seine Sanktionen verschärft. Russland wird vorgeworfen, die Separatisten im Osten der Ukraine zu unterstützen. So dürfen in der EU nun keine neuen Aktien oder Anleihen von russischen Banken mehr gekauft werden, die zu mehr als 50 Prozent im Staatsbesitz sind. Damit soll die Refinanzierung der Institute erschwert und deren Fähigkeit zur Kreditvergabe an russische Firmen beeinträchtigt werden.

Reuters