Der stürmisch wachsende Windturbinenbauer Nordex hat Übernahmespekulationen neue Nahrung gegeben. Vorstandschef Jürgen Zeschky bekräftigte am Montag in Frankfurt, offen für Übernahmen oder strategische Kooperationen zu sein. "Aber es muss operativ Sinn machen", betonte er. Der zersplitterte Markt deute auf eine Konsolidierung hin. Zeschky hatte bereits Anfang vergangenen Jahres erklärt, eine Übernahme etwa durch einen chinesischen Konkurrenten sei für ihn kein Schreckensszenario. Nordex ist derzeit aber nicht mehr zu einem Schnäppchenpreis zu bekommen. Der Börsenwert hat sich in den vergangenen zwölf Monaten auf über 1,53 Milliarden Euro mehr als verdoppelt.

Knapp 23 Prozent der Nordex-Anteile hält die BMW -Erbin Susanne Klatten, die 2008 bei dem Unternehmen eingestiegen war als der Aktienkurs in etwa auf der aktuellen Höhe lag. Eine mögliche Erhöhung ihres Aktienpakets hatte sie bereits vor fünf Jahren vom Kartellamt abnicken lassen.

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NORDEX WÄCHST SCHNELLER ALS GEPLANT

Zeschky erklärte zudem, aufgrund der anhaltend hohen Nachfrage wachse Nordex schneller als geplant. Der Konzern werde die Zwei-Milliarden-Umsatzgrenze bereits 2015 ins Visier nehmen und damit zwei Jahre früher als noch im Herbst avisiert. Die Mittelfristziele, darunter eine operative Umsatzrendite (Ebit-Marge) von sieben bis acht Prozent für 2017, sollen im laufenden Jahr aktualisiert werden. Gleichwohl müssen sich die Aktionäre in Sachen Dividende weiterhin in Geduld üben. "Wir erwarten nicht, vor 2016 eine Dividende zu zahlen", sagte Finanzvorstand Bernard Schäferbarthold.

Für 2015 stellte Zeschky einen Umsatzanstieg auf 1,9 bis 2,1 Milliarden Euro in Aussicht nach rund 1,7 Milliarden im Vorjahr. Die Ebit-Marge soll auf fünf bis sechs (Vorjahr: 4,5) Prozent steigen.

Der Windturbinenbauer war 2013 nach zwei verlustreichen Jahren in die Gewinnzone zurückgekehrt. Neben Kostensenkungen hatten dies florierende Geschäfte in Europa und dem Nahen Osten ermöglicht.

Reuters