Für das zweite Quartal haben die Rostocker bereits letzte Woche einen Auftragseingang von 13 Projekten gemeldet. Und legen gleich nach: Am Mittwoch hat das Unternehmen bekannt gegeben, dass es einen weiteren Auftrag des bestehenden Kunden aus der Türkei an Land ziehen konnte.

Anfang Juli bereits hat sich Nordex einen Folgeauftrag vom norwegischen Stammkunden Midtfjellet Vindkraft AS gesichert. Elf Turbinen sollen die Windexperten liefern und für zwei bis fünf Jahre den Service übernehmen. Das toppt der Auftrag aus der Türkei: Pakmen Elektri hat 16 Turbinen des allerneuesten Typs bestellt und den Service für 15 Jahre gebucht.

Die Anleger honorierten den erfolgreichen Auftakt des zweiten Halbjahres und kauften ein. Die Aktie stieg Anfang Juni um zehn Prozent, am Mittwoch noch einmal leicht. Dass Nordex die Talsohle bereits verlassen hat, ist möglich. Jetzt muss das norddeutsche Unternehmen noch das Vertrauen der Anleger zurückgewinnen. Erst im vergangenen Jahr hat Nordex seine Prognose nach unten korrigieren müssen, weil sich ein Zukauf als nicht so lukrativ wie erhofft entpuppte. In diesem Jahr soll der Umsatz auf 3,1 bis 3,2 Milliarden Euro steigen und die Gewinnspanne zwischen 7,8 bis 8,2 Prozent liegen. Auch wegen den neuen Aufträgen hat der Windpark-Zulieferer gute Chancen, Umsatz- und Margenziele für dieses Jahr noch zu erreichen.

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Die Eigenkapitalquote ist mit rund 33 Prozent und da Nordex mittlerweile auf ein neues, konservatives Management setzt, sind die Prognosen realistisch. Wenn der neueste Turbinentyp auf den Markt kommt, kann Nordex Lagerbestände abbauen, die bislang nur gekostet haben. Zudem ist die Aktie niedrig bewertet. Nordex muss jedoch noch um einiges wachsen, um dem Preisdruck der Branche abfedern zu können. Ob die sich abzeichnende Trendwende nachhaltig ist, wird sich noch zeigen. Defensive Anleger warten deshalb noch ein bisschen ab.

Zielkurs: 14 Euro

Stoppkurs: 9,50 Euro