Nordex hatte nach einem durchwachsenen Jahresstart nun deutlich besser als erwartet abgeschnitten. So war der Umsatz in den ersten sechs Monaten überraschend gestiegen, wohingegen Analysten mit einem Rückgang gerechnet hatten. Zudem ging der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen nicht so stark zurück wie befürchtet, und auch der Auftragseingang übertraf die Prognosen der Experten.

Dementsprechend fielen die Kommentare der Analysten zum Zahlenwerk von Nordex eher positiv aus. Der Windenergiespezialist habe im zweiten Quartal durch die Bank überzeugt, schrieb etwa Analyst Arash Roshan Zamir von Warburg Research.

Etwas skeptischer äußerte sich David Vos von der britischen Investmentbank Barclays. Das zweite Quartal habe die lediglich niedrigen Erwartungen nur moderat übertroffen. Der Fokus der Anleger sollte sich nun auf das schwache Verhältnis des Auftragseingangs zum Umsatz richten. Zudem warnte er, dass die Geschäftsentwicklung in Indien ein Risiko für die Jahresziele darstelle.

Analyst Sebastian Growe von der Commerzbank schrieb, die Aktien erschienen langsam wieder attraktiv - unter der Voraussetzung, dass Nordex bei der erwarteten Beschleunigung der Auftragseingänge im zweiten Halbjahr liefern könne.

Nordex hatte seine Aktionäre im Februar mit einer Gewinnwarnung geschockt. Aktuell kosten die Papiere noch rund 38 Prozent weniger als vor der Mitteilung.

Bereits im November letzten Jahres hatte der Sieg von Donald Trump in der US-Präsidentschaftswahl die Aktien von Unternehmen aus der Erneuerbare-Energien-Branche und damit auch die Anteilsscheine des Windenergiespezialisten belastet. Trump hatte angekündigt, die alten Energien wiederbeleben und sich damit einem weltweiten Trend widersetzen zu wollen./la/kro/stb