Die Performance-Daten sind beeindruckend: Zum Höhepunkt der Finanzkrise gab es die Aktie von Novo Nordisk für umgerechnet 6,30 Euro. Im Sommer 2015 mussten Anleger gut 740 Prozent mehr bezahlen. Untermauert wurde der rasante Anstieg durch eine operativ starke Entwicklung: Als führender Hersteller von Diabetes-Arzneimitteln waren die Dänen im Milliardenmarkt bestens positioniert. Gut 30 Prozent Marktanteil, dazu eine Nettomarge von rund 32 Prozent - besser hätte es kaum laufen können. Ab Juli 2016 kippte aber die Stimmung, innerhalb weniger Wochen sackte die Aktie um 40 Prozent ab. Ist die Story damit vorbei?

Sehr wahrscheinlich nicht. Inzwischen hat sich der Kurs vom Vorjahrestief um rund 25 Prozent erholt, auch die 200-Tage-Linie wurde zurückerobert. Die schlechten Meldungen aus 2016 rücken in den Hintergrund, als der Konzern wegen Vertragskündigung und Preisdruck mehrere Prognosesenkungen einräumen musste.

Dafür punktete Novo Nordisk zuletzt mit einigen Erfolgsmeldungen. Klar im Fokus steht weiter die wichtigste Säule, das Diabetesgeschäft. Für viele Patienten ist die Injektionsbehandlung mit Spritzen eine große Belastung. Novo Nordisk leistete Pionierarbeit und entwickelte eine Insulin-Tablette, die in einer Machbarkeitsstudie sogar positive Ergebnisse lieferte. Allerdings sind die Investitionen derzeit noch zu hoch, die Massenproduktion rechnet sich nicht. Die weitere Entwicklung wurde daher eingestellt, Novo Nordisk forscht aber weiter an effizienteren Möglichkeiten. Sollte den Dänen der Durchbruch gelingen, dürfte die Aktie wohl vor einer Neubewertung stehen.

Erfolge in den USA

Mindestens ebenso wichtig sind aber auch die jüngsten Portfolioerweiterungen, mit denen der Branchenprimus unabhängiger vom Hauptgeschäft wird. Im April erhielt man in den USA die Zulassung für Saxenda. Das Mittel zur Bekämpfung von Fettleibigkeit ist in Lateinamerika bereits stark gefragt und dürfte sich auch in den Vereinigten Staaten gut verkaufen. Im Mai erhielt auch Rebinyn grünes Licht, ein Medikament gegen Bluterkrankheit. Erst vor wenigen Wochen hat die US-Gesundheitsbehörde FDA die Empfehlung abgegeben, Victoza zuzulassen, dass zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Typ 2 Diabetes-Patienten eingesetzt wird.

Anleger müssen sich die oft komplizierten Namen der Hoffnungsträger nicht merken, entscheidend ist das Signal: Novo Nordisk bleibt auch abseits des wichtigen Diabetesgeschäfts innovativ und diversifiziert erfolgreich das Produktangebot. Kurzfristig befindet sich der Kurs wieder in der Aufwärtsbewegung, solange die Marke von 33,60/35 Euro behauptet wird, bleibt der Blick nach oben gerichtet. Als nächstes Ziel zeigt der Chart eine Barriere bei 40 Euro. Sollte auch diese Hürde fallen, ist mittelfristig der Weg zu den alten Rekordniveaus wieder frei.

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In den vergangenen Monaten haben sich die Aussichten wieder gebessert. Rund 50 Prozent fehlen noch bis zu den 2015er-Hochs, damit bietet die Aktie reichlich Nachholpotenzial. Allerdings dürfte sich auch Novo Nordisk nicht als immun erweisen, wenn die Börsen in den oft schwachen Sommerwochen nach unten drehen. Mutige Anleger sollten daher nur mit geringen Summen agieren, der Hebel des Bull-Scheins PA4CJK fällt mit 2,6 klein aus. Gerade als mittelfristiger Trade ist das Papier ohne Laufzeitbegrenzung und einem Spread von 0,7 Prozent aber interessant.


Basiswert


Novo Nordisk

Kurs Basiswert


267 DKK

Produkt


Knock out Bull

WKN


PA4CJK

Emittent


BNP Paribas

Fälligkeit


endlos

Hebel

2,6

Basispreis


171 DKK

Knock Out


180 DKK

Kurs Zertifikat


1,32 EUR

Spread


0,7 %