Porsche, der Sportwagenbauer aus Stuttgart hob nach einem Renditesprung im dritten Quartal die Jahresprognose für das operative Ergebnis an und erwartet nun eine leichte Steigerung. Darunter sei ein einstelliges prozentuales Wachstum zu verstehen, erklärte ein Porsche-Sprecher am Freitag. Audi hat dagegen alleine die Kosten im Dieselskandal für die Bereinigung ihres illegalen Drei-Liter-Motors in den USA zu tragen, obwohl dieser auch bei rund 11.000 ausgelieferten Porsche Cayenne eingebaut ist. Die VW-Tochter aus Ingolstadt präzisierte am Freitag, die bereits am Donnerstag angekündigte erneute Rückstellung von 620 Millionen Euro sei ausschließlich dafür gedacht.

Audi hat damit in diesem Jahr schon 752 Millionen Euro zurückgelegt für die Reparaturlösung und den noch ausstehenden Vergleich über eine Entschädigung der rund 85.000 betroffenen US-Kunden. Die Kosten vermasseln der Marke mit den vier Ringen das Ergebnis. Die operative Rendite einschließlich der Sonderkosten, per Ende September bei 6,9 Prozent, werde auch im Gesamtjahr unter acht Prozent liegen. Zudem machte Audi noch Abstriche am Umsatzziel: Statt moderat zu steigen sollen die Erlöse auf dem Vorjahresniveau von rund 58 Milliarden Euro verharren. Grund dafür sind Bremseffekte vom Wechselkurs, vor allem wegen der Schwäche des britischen Pfundes. Großbritannien ist nach Deutschland der zweitwichtigste Absatzmarkt in Europa.

Porsches Finanzchef Lutz Meschke hingegen kann aus der Wechselkursentwicklung noch Gewinn schlagen. Erträge aus der Währungssicherung sind neben einer gedämpften Kostenentwicklung und höherem Absatz der Grund für die höhere Ergebnisprognose. Die viel kleinere Konzernschwester verdiente operativ von Januar bis September 2,9 Milliarden Euro und lag damit nur knapp hinter den drei Milliarden Euro von Audi - und das bei einem Porsche-Absatz von gut 178.000 im Vergleich zu 1,41 Millionen Auslieferungen der Ingolstädter.

rtr