Seit Jahresbeginn liegen sie allerdings mit einem Verlust von rund 25 Prozent noch immer abgeschlagen am Ende aller 30 Indexwerte. Hauptgrund ist ein schwaches TV-Werbegeschäft, weshalb das Unternehmen seine Prognosen hatten zusammenstreichen müssen.

Das Unternehmen verkündete nun auf einem Kapitalmarkttag eine Neuaufstellung: Ab Januar 2018 soll ProSiebenSat.1 auf den drei Säulen Entertainment, Content Production & Global Sales und Commerce stehen. Damit will der Konzern auf das sich verändernde Umfeld reagieren und profitabel wachsen. Bis 2022 prognostizierte ProSiebenSat.1 ein Umsatzplus von einer Milliarde Euro im Vergleich zum laufenden Jahr. Zudem will das Unternehmen bis dahin 50 Millionen Euro Kosten sparen. An den geplanten Dividenden hielt das Management fest.

"Mit den mittelfristigen Zielen wäre ProSiebenSat.1 eines der am stärksten wachsenden Unternehmen der Medienbranche", merkte der Analyst Daniel Kerven von JPMorgan an. Zugleich sei es eines der am niedrigsten bewerteten. Die jüngsten Aussagen des Managements sollten folglich die aus seiner Sicht grundlosen Sorgen am Markt um ein strukturell schwaches Wachstum zerstreuen. Der Experte riet zum Übergewichten der Papiere, sein Kursziel von 45 Euro räumt der Aktie rund 70 Prozent Aufwärtspotenzial ein.

Im Laufe des Jahres hatten vor allem die schwachen TV-Werbeerlöse des Medienkonzerns Druck auf den Aktienkurs ausgeübt. Anfang August hatte das Unternehmen dank des Digitalgeschäfts die Ziele für 2017 noch bekräftigt. Anfang November senkte es dann aber die Prognosen für Umsatz und Gewinn in diesem Jahr. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Aktien von ihrem Jahreshoch von Anfang April bei knapp 42 Euro bereits ein Drittel eingebüßt.

Kerven wertete gerade die Kombination aus Inhalten, Digitalgeschäft, E-Commerce und den ersten Adressable-TV-Projekten von ProSiebenSat.1 als "verlockend". Die neuen mittelfristigen Ziele seien sogar noch "konservativ".

Hinzu komme eine Dividendenrendite von 7 bis 8 Prozent./bek/kro/das

dpa-AFX