Darunter sind nicht nur Online-Plattformen wie der Kreditvermittler Auxmoney und das Versandhaus Babymarkt, sondern auch der Toiletten- und Küchen-Papierhersteller Hakle.

Bei SevenVentures bündelt ProSiebenSat.1 diejenigen Beteiligungen und Partnerschaften, die der Fernsehkonzern aus rein finanziellem und nicht aus strategischem Interesse betreibt und deswegen stets nach absehbarer Zeit beendet. Die Senderkette bietet den Unternehmen vergünstigte Werbezeiten, so dass sie rasch einem Millionenpublikum bekannt werden, und wird im Gegenzug am Geschäftserfolg beteiligt. Vom Wachstum dieser Firmen profitiert ProSiebenSat.1 teils als Anteilseigner, teils als reiner Kooperationspartner. Zu den bekanntesten Pflegekindern zählten der Online-Händler Zalando, der Pizza-Service Lieferando und der Reifenversand Tirendo.

ProSiebenSat.1 überträgt nun seine Minderheitsanteile an bis zu 16 Unternehmen an einen neuen Investmentfonds, an dem Lexington eine Dreiviertelmehrheit übernimmt. An dem Fonds namens Crosslantic Capital bleibt SevenVentures mit 24,5 Prozent beteiligt. Crosslantic solle in weitere Digitalunternehmen investieren, kündigte ProSiebenSat.1 an. Bereits jetzt ist SevenVentures einer der großen deutschen Startup-Investoren mit den Schwerpunkten Konsumgüter, Handel und Dienstleistungen. Dabei nutzt die Investmentgesellschaft auch das Bündnis von ProSiebenSat.1 mit anderen europäischen TV-Gruppen wie TF1 in Frankreich und Mediaset in Italien.

ProSiebenSat.1 hatte zuletzt sein Flugreiseportal Etraveli für rund eine halbe Milliarde Euro an den Finanzinvestor CVC verkauft. Zusammen mit den Einnahmen aus einer Kapitalerhöhung hat der Konzern nun rund eine Milliarde Euro auf der hohen Kante.

Wofür das Geld konkret verwendet werden soll, ist offen. ProSiebenSat.1 hat lediglich angekündigt, "überwiegend in das weitere Wachstum der Gruppe" zu investieren. Zukäufe seien im Online-Geschäft und in der Produktionssparte vorgesehen. Auch eine Übernahme weiterer Anteile an Firmen, die dem Konzern noch nicht komplett gehören, seien geplant. So besitzt ProSiebenSat.1 am Verbraucherportal Verivox lediglich 80 Prozent und an der Partnerbörse ParshipElite nur knapp über 50 Prozent. Ungewissheit über die Zukunft des Digitalgeschäfts hat bereits Unruhe unter Investoren geschürt. Kritik war auch an der Vielzahl verschiedener Beteiligungen laut geworden.

rtr