Das Landgericht Stuttgart eröffnet am 31. Juli das Strafverfahren gegen die beiden Ex-Manager, wie die Behörde am Montag mitteilte. Wiedeking und Härter wird informationsgestützte Marktmanipulation vorgeworfen. Sie sollen Anleger 2008 gezielt getäuscht haben, indem sie offiziell die Absicht der Holdinggesellschaft Porsche SE zur Übernahme des viel größeren Volkswagen-Konzerns bestreiten ließen. Die Anleger hätten deshalb hohe Verluste an der Börse erlitten.

Das Landgericht hatte die Klage der Staatsanwaltschaft zunächst abgelehnt. Auf die Beschwerde der Strafverfolger hin beschloss aber das Oberlandesgericht im vergangenen Jahr, das Verfahren zu eröffnen. Allein bis Ende Oktober sind 22 weitere Prozesstermine angesetzt.

Der gescheiterte Übernahmeversuch hat eine Serie Prozesse nach sich gezogen. Härter wurde bereits wegen Kreditbetrugs verurteilt. Dutzende Investoren, darunter viele Hedgefonds aus den USA, haben vor deutschen Gerichten insgesamt gut fünf Milliarden Euro Schadenersatz eingeklagt. Vier Klagen wurden bereits von den Landgerichten Stuttgart und Braunschweig abgewiesen, weil Porsche nach Ansicht der Richter mit den offiziellen Dementis zu dem Übernahmeplan den Klägern nicht vorsätzlich geschadet habe.

Reuters