Mehr hatte die Rocket Internet-Aktie zuletzt im Februar gekostet, bevor ein überraschender Anteilsverkauf durch den Großaktionär Kinnevik die Anleger verschreckte.

Das südafrikanische Medien- und Internetunternehmen Naspers steckte vor allem über die Ausgabe neuer Anteile 387 Millionen Euro in den Essenslieferdienst. Der Anteil von Rocket Internet an Delivery Hero sinkt dadurch von knapp 38 Prozent auf etwa 33 Prozent. Einem Händler zufolge dürfte der Schritt das Vertrauen der Anleger in die Beteiligung sowie deren geplanten Börsengang stärken. Das sollte auch den Rocket-Aktien helfen.

Delivery Hero ist eine der wichtigsten Beteiligungen von Rocket Internet. Laut Vorstandschef Niklas Östberg soll das Unternehmen ab dem zweiten Quartal dieses Jahres bereit für die Börse sein. Einem Bericht des "Manager Magazins" zufolge, peilt Östberg dabei eine Bewertung von rund 3,5 Milliarden Euro an.

Der bisher nicht erfolgte Börsengang und der begrenzte Zugriff auf die Geschäftspolitik von Delivery Hero ist einer von vielen Gründen für den Kursverluste der vergangenen Monate. Zudem musste der Konzern in der Vergangenheit immer wieder die Werte wichtiger Beteiligungen nach unten korrigieren. Dazu zählten Unternehmen wie der Möbelhändler Home 24, der Kochboxen-Lieferant Hellofresh oder die Modegruppe Global Fashion Group.

Im Herbst 2014 ging Rocket an die Börse. Die Aktien wurden zu je 42,50 Euro ausgegeben. Was folgte war ein nur kurzer Höhenflug bis auf 60,27 Euro im November desselben Jahres. Anschließend ging es steil nach unten, zwischenzeitlichen Erholungen ging immer wieder die Luft aus. Das bisherige Tief gab es im März 2017 bei 15,12 Euro.

dpa-AFX