Ausgangssituation und Signal



Rund 2680 Tage dauert bereits die laufende Rally beim S&P 500. Es handelt sich um die zweitlängste Gewinnserie in der Geschichte des Index. Nur noch die Haussephase zwischen April 1987 bis März 2000 - knapp 4500 Tage - dauerte noch länger. Der S&P 500 hat den Brexit-Schock gut verdaut und glänzt sogar mit einem frischen Höchststand, der allerdings von anderen wichtigen Indizes wie dem Transport-Index, Russell 2000, Wilshire 5000 und der Nasdaq noch nicht bestätigt wird.

Während klassische Verfahren auf dem erreichten Niveau keine sinnvollen Handelsmarken mehr liefern können, spielt unser System der Differenzmessung zu wichtigen Durchschnitten nun seine Vorteile aus. Ähnlich wie für den DAX haben wir auch für den US-Markt die statistischen Schwankungen berechnet und als Prognose-Korridor im Chart eingezeichnet. Nachdem der Index mit dem Brexit-Schock exakt die untere Extremzone bestätigte und gekauft wurde, steht der Markt nach der Rally von acht Prozent nur noch knapp unter der oberen Begrenzung, die bei rund 2175 Punkten verläuft. Da der Korridor rund 90 Prozent der Kursbewegungen abdeckt, ist ein Ausbruch darüber nicht zu erwarten.

Erst wenn die 21-Tage-Linie wieder deutlich zu steigen beginnt, verschiebt sich der daraus berechnete Korridor - und damit das frische Aufwärtspotenzial - langsam nach oben. Denn wir gehen vorerst nicht davon aus, dass sich der S&P 500 um mehr als vier Prozent von seinem Monatsmittelwert absetzen wird. Mittelfristig sollte auch ein klassischer Rücklauf an den ehemaligen Widerstand der Kurse im Chart bei 2110/2130 einkalkuliert werden und könnte Späteinsteigern eine gute zweite Gelegenheit zum Einstieg bieten.

Tageschart





Wochenchart





Auf Seite 2: Empfehlung der Redaktion





Empfehlung der Redaktion



Unterstützungen bei einsetzenden Gewinnmitnahmen zeigt der hochaufgelöste Stundenchart bei 2120 sowie am unteren Prognose-Band bei rund 2080, das mit dem Monatsmittelwert zusammenfällt. Rücksetzer bis 2050 und besonders das Brexit-Tief bei 1990/2000 sind hingegen nur bei unerwartet schlechten Nachrichten und einer allgemeinen Stimmungseintrübung zu erwarten. Da die US-Indizes bereits seit Jahresbeginn eine deutliche Relative Stärke gegenüber dem DAX zeigen und technisch positiver zu beurteilen sind, sollte sich der Markt auch im restlichen Jahresverlauf besser entwickeln..

Risikobereite Anleger können auf weiter steigende Kurse setzen, jedoch bei der Wahl des Hebelprodukts eher defensive Papiere bevorzugen. Aufgrund der aktuell sehr geringen Volatilität - der Volatilitäts-Index VIX liegt bei niedrigen 13 Prozent - sind Optionsscheine günstig und stellen eine gute Alternative zu klassischen Knock-outs dar. Sollte eine Korrektur einsetzen, wäre mit einer steigenden Nervosität (anziehende Vola) zu rechnen. Dies wirkt sich positiv auf Optionsschein-Preise aus. Call-Optionsscheine würden dadurch weniger an Wert verlieren als Knock-outs. Im Unterschied zu Knock-outs weisen Optionsscheine auch keine kritische Kursschwelle (KO-Schwelle) auf, die nicht berührt werden darf. Zum Laufzeitende können die Papiere zwar wertlos verfallen, zuvor aber immer zum Einstandskurs oder sogar in die Gewinnzone zurückkehren. Nachteilig sind hingegen die zahlreichen Einflussfaktoren auf den Kurs.

Mit einem Basispreis von 1800 Punkten und einer Laufzeit bis Mitte Dezember 2017 weist der Call mit der WKN SG3WDG gute Konditionen auf. Anders als spekulativere Papiere hat der Schein bereits einen inneren Wert von 3,19 Euro. Sollte der S&P 500 Ende kommenden Jahres auf dem aktuellen Niveau liegen, wäre somit nur der Zeitwert von 0,50 Euro verloren (Verlust von 14 Prozent). Kursveränderungen werden um den Faktor 4,1 verstärkt.



Produktidee



Trading-Idee
Produkt Call
Basiswert S&P 500
WKN SG3WDG
Emittent Societe Generale
Laufzeit 15.12.2017
Basispreis 1800 USD
Knock-Out-Schwelle -
Hebel 4,1
Kurs 3,68 EUR


BILD Andreas Büchler ist Herausgeber des Index Radar Magazins, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Er ist zudem Gründer und Partner der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.

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