Die Aktie von SLM Solutions steht unter Druck. Der Her­stel­ler von 3-​​D-​​Me­tall­­dru­­ckern wird die selbst gesteckten Ziele für 2016 nicht erreichen. Die Lübecker rechnen inzwischen nur noch mit Erlösen zwischen 75 und 80 Millionen Euro. Bislang war das TecDAX-Unternehmen von zehn Millionen Euro mehr ausgegangen. Die operative Gewinnmarge (Ebitda) sieht SLM nun im positiven einstelligen Bereich. Bislang stellte SLM eine leicht steigende Gewinnmarge in Aussicht. Im Vorjahr lag die Marge bei 11,7 Prozent.

SLM verweist in diesem Zusammenhang auf die gescheiterten Übernahmeverhandlungen mit General Electric. "Der Übernahmeversuch von General Electric und die damit einhergehende Verunsicherung der Märkte haben einerseits dazu geführt, dass sich Kundenprojekte ins nächste Jahr verschoben haben. Andererseits sehen wir den Übernahmeversuch als klare Bestätigung für die Bedeutung unserer additiven Fertigungstechnologie und für die hervorragende Positionierung von SLM Solutions. Mittelfristig erwarten wir deshalb positive Effekte für unser Unternehmen", sagt SLM-Chef Markus Rechlin.

Die geplante Übernahme von SLM durch GE war im Oktober gescheitert, da die Amerikaner nicht die erforderliche Mindestannahmequote von 75 Prozent erreicht hatten. Großaktionär Paul Singer, der mit seinem Hedgefonds Elliott knapp 20 Prozent an SLM hält, war die Offerte von 38 Euro pro SLM-Aktie zu niedrig. Der Milliardär lehnte die Offerte ab und spekulierte auf einen Preisnachschlag. Doch GE erhöhte die Offerte nicht und blies die Übernahme ab. Singer kündigte indes an, innerhalb der nächsten zwölf Monate weitere Aktien zuzukaufen. Singer will außerdem massiven Einfluss auf das Unternehmen nehmen und strebt etwa eine Änderung der Kapitalstruktur und der Dividendenpolitik an. Außerdem will der Hedgefondsmanager Einfluss auf Aufsichts- und Management-Posten nehmen.

"Die Technologie ist durch das Interesse von General Electric validiert worden. SLM Solutions gehört zu den wenigen unabhängigen Unternehmen, die sich auf metallbasierte additive Fertigung konzentrieren, was zusätzliche Marktchancen eröffnet. Wir haben damit eine hervorragende Ausgangsposition für weiteres Wachstum in der Zukunft", kommentiert Finanzvorstand Uwe Bögershausen.

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Einschätzung der Redaktion



Die Technologie der Norddeutschen ist überaus aussichtsreich. Die Gewinnwarnung ist zwar ein Dämpfer und die Aktie ist hoch bewertet. Einem Umsatz von 75 bis 80 Millionen Euro im laufenden Jahr steht eine Marktkapitalisierung von 550 Millionen Euro gegenüber. Das KGV für das laufende Jahr liegt bei über 100. Angesichts Singers Vorstoß, weiter aufzustocken, und der positiven Charttechnik stufen wir die SLM-Aktie aber auf Kaufen. Die Titel sind allerdings sehr spekulativ.

Kursziel: 38,00 Euro
Stoppkurs: 24,50 Euro