"In Bezug auf die kursierenden Fusionsideen möchte ich ganz klar betonen, dass uns bis heute kein Konzept vorgestellt worden ist, dass die Salzgitter AG besser dastehen lassen würde als bei Verfolgung unserer langjährigen Unternehmenspolitik und -strategie, die auf unserer Eigenständigkeit beruht", sagte Vorstandschef Heinz Jörg Fuhrmann am Mittwoch auf der Hauptversammlung in Braunschweig laut Redetext. Joint-Ventures oder Fusionen seien kein taugliches Instrument gegen chinesische Dumpingimporte oder einseitige Belastungen aus der deutschen und der europäischen Energie- und Umweltpolitik.

In der unter Überkapazitäten und Billigimporten aus Asien leidenden Stahlbranche wird seit Jahren eine Konsolidierung erwartet. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte im April erfahren, dass Thyssenkrupp mit Tata Steel Gespräche über einen Zusammenschluss führt. In Medienberichten war auch Salzgitter - nach Thyssenkrupp der deutsche Branchenzweite - als ein Kandidat für Fusionen genannt worden. Fuhrmann sagte, es bleibe abzuwarten, ob es zukünftig Konzepte gebe, die Salzgitter bei einer Fusion besser dastehen ließen als alleine. "Die Tatsache, dass über dergleichen in unregelmäßigen Abständen seit zwei Jahrzehnten ohne überzeugendes Ergebnis philosophiert wird, nährt daran gewisse Zweifel." Darin seien sich der Vorstand, Aufsichtsrat und der Hauptaktionär, das Land Niedersachsen, einig.

Reuters