"Das beste Quartal in der Geschichte des Unternehmens" stellte der Vorstandsvorsitzende Erich Sixt auf einer Telefonkonferenz am Donnerstag vor. Das Ergebnis vor Steuern lag bei 90,1 Millionen Euro, 14,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Operativ setzte das Unternehmen im vergangenen Quartal 602,9 Millionen Euro um, davon rund 83 Prozent im Kerngeschäft Autovermietung und 16 Prozent in der Sparte Leasing. In den vergangenen neun Monaten stieg das EBT um knapp zwölf Prozent auf 172 Millionen Euro. Der operative Umsatz legte um 10,3 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro zu. Damit stehe Sixt gegenüber der Konkurrenz "sehr gut" da und habe auch die Erwartungen "deutlich übertroffen", erklärte der Chef des Pullacher Unternehmens.

Umsatztreiber sind die Auslandsgeschäfte



Am meisten wächst Sixt mit dem Geschäft im Ausland, hauptsächlich durch Touristen in Spanien oder Frankreich. Auch in den USA boome das Geschäft. Die Anteile im Ausland seien noch lange nicht ausgeschöpft, sagte Finanzvorstand Julian zu Putlitz

Auf dem Heimatmarkt Deutschland ist der Autovermieter in seinem Kerngeschäft mit einem Anteil von über 30 Prozent nach eigenen Angaben Marktführer. An den Flughäfen seien diese weit höher, sagte Sixt. In dieser Position sei es aber schwierig, sich noch weiter zu steigern, ohne überproportionale Investitionen zu tätigen. "Es ist positiv, dass wir überhaupt noch wachsen."

Autovermieter hebt die Prognose an



Die Prognose für das Jahr 2016 hoben die Pullacher erneut an: Das Unternehmen geht davon aus, dass das Ergebnis vor Steuern am Jahresende mindestens 200 Millionen Euro beträgt. Da das Unternehmen aber nur kurzfristig Aufträge bekomme und stark abhängig sei von externen Faktoren wie politischen oder wirtschaftlichen Entwicklungen, könne Erich Sixt nur einen vorsichtigen Ausblick geben. Aber er betonte: "Wir wollen uns lieber positiv als negativ überraschen lassen". Dies sei gut möglich. "Die Zahlen der ersten neun Monate zeigen ganz klar, dass Sixt trotz der Investitionen in Expansionsmaßnahmen und neue Mobilitätskonzepte das hohe Profitabilitätsniveau mit einer operativen Umsatzrendite von über 10 Prozent halten kann," schrieb das Unternehmen in einer Pressemitteilung.

Unternehmen wächst in der Vermietung und im Leasing



Sixt ist aufgeteilt in die Sparten Autovermietung und Leasing. In Deutschland sei die "Vermietflotte gut ausgelastet," sagte der Finanzvorstand, die aus knapp 110 000 Fahrzeugen besteht. Bei der börsennotierten Sixt Leasing SE, an der Sixt einen Anteil von 41,9 Prozent hält, ist das Ergebnis vor Steuern in den vergangenen neun Monaten um knapp zehn Prozent auf 23,9 Millionen Euro gestiegen. Der Umsatz legte durch den Verkauf gebrauchter Fahrzeuge um 7,5 Prozent zu.

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Einschätzung zur Aktie



Das Geschäft des Autovermieters Sixt legt weiter zu.

Die Dividende steigt wohl in den kommenden Jahren. Momentan liegt die Rendite bei 1,91 Prozent. Der Vorstand machte Hoffnung auf einen weiteren Anstieg: "Grundsätzlich hatten wir eine aktionärsfreundliche und ausgewogene Dividendenpolitik in den vergangenen Jahren."

Nach der Vorstellung vorläufiger Quartalszahlen Ende Oktober erreichte die Aktie das Allzeithoch von 55,65 Euro. Heute bewegt sie sich zwischen 53,8 und 54,6 Euro und ist rund ein halbes Prozent im Minus.

Durch die guten Zahlen, den großen Marktanteil und der Aussicht auf weiteres organisches Wachstum ist die Sixt-Stammaktie eine Kaufempfehlung für wertorientierte Anleger.

Stopp der Aktie: 48 Euro. Charttechnisch lauert ein Widerstand bei 55 Euro. Wenn dieser fällt, ist der Weg nach oben frei.