Details nannte das Unternehmen nicht. Steinhoff ist der Mutterkonzern des Möbelhändlers Poco, wobei sich dieser nach eigener Aussage nicht von den Turbulenzen betroffen sieht.

Die Steinhoff-Aktie begab sich am Donnerstag erneut auf Talfahrt. Das in Johannesburg und in Frankfurt notierte Papier verlor zweistellig. Zuletzt belief sich das Minus der im MDAX notierten Aktie knapp zehn Prozent. Ein Steinhoff-Papier kostete damit 0,59 Euro.

Seit Anfang des Monats war die Aktie in der Spitze um fast 90 Prozent eingebrochen und zum "Pennystock" geworden - in der Vorwoche war es für das Papier zeitweise bis auf 0,35 Euro heruntergegangen. Zwischenzeitliche Erholungstendenzen waren nicht von langer Dauer. "Steinhoff ist vorerst eine reine Wette oder ein Lottospiel", hatte Börsenbriefautor Hans Bernecker jüngst das aktuelle Geschehen kommentiert.

Der Steinhoff-Konzern mit niederländischer Rechtsform und operativem Sitz in Südafrika befindet sich seit Anfang Dezember in einer Krise, nachdem wegen Bilanzunregelmäßigkeiten ermittelt wird und der Chef Markus Jooste gehen musste. Die Ratingagentur Moody's hat inzwischen die Kreditwürdigkeit von Steinhoff auf Ramsch abgestuft. Das bedeutet, dass Moody's ernste Bedenken hat, dass Steinhoff seine Schulden zuverlässig zurückzahlen kann.

Für den Konzern wird die Luft damit immer dünner. Um die Nerven der Investoren zu beruhigen, hat Steinhoff bereits Verkäufe von Randbereichen angekündigt, die rund eine Milliarde Euro in die Kasse spülen sollen. Nächste Woche steht ein wichtiges Treffen mit den kreditgebenden Banken an. Dem Vernehmen nach will Aufsichtsratschef Christo Wiese ein Stillhalteabkommen bei einem Milliardendarlehen verhandeln.

Wieses Rolle bei Steinhoff ist derweil nicht unumstritten. Der südafrikanische Pensionsfonds Public Investment Corp, der zugleich zweitgrößter Steinhoff-Aktionär ist, stellte die Unabhängigkeit des Verwaltungsrats infrage und sieht bei Wiese einen Interessenskonflikt. Wiese ist mit rund einem Viertel der Anteile größter Aktionär Steinhoffs und führt seit Joostes Weggang den Konzern übergangsweise.