Der starke Dollar und ein witterungsbedingt langsamer Start in die US-Anbausaison haben dem Agrarchemiekonzern Syngenta zum Jahresauftakt einen Strich durch die Rechnung gemacht. Der Umsatz sank im ersten Quartal auf 4,0 (Vorjahr 4,7) Milliarden Dollar, wie der weltgrößte Hersteller von Pflanzenschutzmitteln am Freitag mitteilte. Damit verfehlte Syngenta die Schätzungen der Analysten, die einen Rückgang des Umsatzes auf 4,3 Milliarden Dollar erwartet hatten.

Syngenta blickt dennoch zuversichtlich auf das restliche Jahr. Seine Prognose bestätigte der Konkurrent von Bayer und Monsanto. "Wir halten weitgehend unverändert an unseren Umsatzzielen für das Gesamtjahr zu konstanten Wechselkursen fest", erklärte Konzernchef Mike Mack. Der Betriebsgewinn (Ebitda) nach Währungseinflüssen werde sich etwa auf dem Niveau von 2014 bewegen. Finanzchef John Ramsey sagte der Nachrichtenagentur Reuters, er erwarte im zweiten Quartal eine Erholung in den USA. 2014 hatte Syngenta bei einem Umsatz von 15,13 Milliarden Dollar einen Gewinn von 1,6 Milliarden Dollar eingefahren.

In den USA, wo der Umsatz um 17 Prozent sank, verzögerte sich wegen des kalten Winters der Beginn der Anbausaison für Mais und andere Nutzpflanzen. Zudem wurden in Amerika die Maisanbauflächen weiter reduziert, weil Farmer aus Kostengründen mehr Soja als Mais anbauen. In der größten Absatzregion Europa, Afrika und im Mittleren Osten stieg der Absatz zwar kräftig. Wegen des vor allem zum Euro teureren Dollar lagen die Umsätze, die in der US-Währung berechnet werden, 13 Prozent tiefer. Auch in Lateinamerika und der Region Asien/Pazifik setzte der Basler Konzern weniger Saatgut und Pflanzenschutzmittel ab.

An der Börse kam der Quartalsbericht nicht gut an. Die Aktie büßte am Morgen drei Prozent auf 333 Franken ein und verlor damit deutlich mehr als der Branchenindex. Mit Ausnahme von Europa habe Syngenta die Prognosen überall verfehlt, kommentierten die Analysten der Zürcher Kantonalbank (ZKB). Das im Vorjahr begonnene Restrukturierungsprogramm dürfte sich positiv auf die Margen auswirken, was auch das mittelfristige Gewinnziel unterstütze. "Mit einem veranschlagten Nullwachstum beim Umsatz in Lokalwährung wird 2015 allerdings als weiteres Übergangsjahr angesehen."

Reuters