Ein Sprecher verwies am Freitag darauf, dass der Konzern bereits im Mai das Erreichen der Gewinnschwelle für den um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) für das laufende Geschäftsjahr in Aussicht gestellt habe. Es gebe dazu nichts Neues zu sagen. Ursprünglich hatte ThyssenKrupp die Gewinnschwelle für diese Kennziffer erst im Geschäftsjahr 2014/15 erwartet. Eine Prognose, wie das Werk in Brasilien unter dem Strich abschneidet, gibt es nicht.

Der "Platow Brief" hatte berichtet, Vorstandschef Heinrich Hiesinger habe bei einem Treffen mit ehemaligen Vorständen "dem Vernehmen nach" berichtet, dass das Werk im laufenden Jahr in die schwarzen Zahlen komme. Auf welche Kennziffer sich diese Ausage bezogen habe, ließ der Bericht offen. "Das klingt nicht sehr präzise, könnte aber einen positiven Einfluss auf die Stimmung und die Aktien haben", sagte ein Händler. Die Aktie legte am Freitag zeitweise mehr als ein Prozent zu.

Das amerikanische Stahlgeschäft hatte dem Konzern in den vergangenen Jahren Milliardenverluste bereitet. Ein Werk von Steel Americas in den USA hatte ThyssenKrupp für gut eine Milliarde Euro an ArcelorMittal und Nippon Steel verkauft. ThyssenKrupp hatte dabei auch einen Liefervertrag für einen Teil des in Brasilien erzeugten Stahls vereinbart. Das von Pleiten, Pech und Pannen begleitete Werk in Brasilien läuft inzwischen besser. "Wir hatten keine größeren Störungen mehr. Das Werk läuft kontinuierlich." Es gebe signifikante Fortschritte. Die Stahlpreise in den USA, wohin der Werkstoff geliefert wird, hätten auch angezogen, hatte ebenfalls bereits im Mai Finanzchef Guido Kerkhoff gesagt.

Reuters