Nach drei Verlustjahren in Folge fuhr der Konzern einen Nettogewinn von 210 Millionen Euro ein nach einem Fehlbetrag von über 1,4 Milliarden Euro im Vorjahr. Den bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) konnte ThyssenKrupp mit 1,3 Milliarden Euro mehr als verdoppeln. An der Börse kamen die Zahlen gut an.

Vorstandschef Heinrich Hiesinger, dessen Vertrag am Vortag bis 2020 verlängert wurde, will im laufenden Geschäftsjahr die Ergebnisse weiter steigern. Der Überschuss solle deutlich verbessert werden und das bereinigte Ebit mindestens auf 1,5 Milliarden Euro klettern. Perspektivisch peile ThyssenKrupp ein Ebit von mindestens zwei Milliarden Euro an. Einen Zeitraum dafür nannte Hiesinger aber nicht.

Die letzte Dividende hatte ThyssenKrupp für das Geschäftsjahr 2010/11 gezahlt. Damals gab es 45 Cent je Aktie. Über die jetzige Gewinnausschüttung dürfte sich auch die Krupp-Stiftung freuen, deren wichtigste Einnahmequelle die Dividenden aus der 23-prozentigen Beteiligung sind. Zu den Anteilseignern zählt auch der Finanzinvestor Cevian, der mit gut 15 Prozent neuer Großaktionär ist. Cevian kündigte an, seinen Deutschland-Chef Jens Tischendorf Anfang 2015 in den Aufsichtsrat schicken zu wollen.

"Das Geschäftsjahr 2013/14 markiert einen Meilenstein in unserer Ergebnisentwicklung", sagte der ThyssenKrupp-Chef. Der Konzern komme voran, er wolle aber nicht nachlassen und die Ergebnisse weiter verbessern. Die Nettofinanzschulden konnte er binnen eines Jahres um rund 1,5 Milliarden auf 3,5 Milliarden Euro verringern. Hiesinger schraubte das bis September 2015 geplante Einsparziel um 200 Millionen auf 2,5 Milliarden Euro nach oben. Er wolle ThyssenKrupp weiter zu einem breit aufgestellten und profitablen Industriekonzern umbauen. "Die Summe der Konzernteile schafft mehr Wert, als jeder einzelne Geschäftsbereich es jemals alleine könnte."

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STEEL AMERICAS VERRINGERT VERLUSTE - VDM UND TERNI BELASTEN

Im vergangenen Geschäftsjahr profitierte der Konzern von seinem Kostensenkungsprogramm. Das ursprünglich angepeilte Einsparziel von 850 Millionen Euro sei um 150 Millionen Euro übertroffen worden. Die Sparte Steel Americas, zu der nach dem Verkauf des US-Stahlwerks nur noch das Hüttenwerk in Brasilien gehört, konnte ihre operativen Verluste auf 60 Millionen Euro verringern nach einem Fehlbetrag von 495 Millionen im Vorjahr. Verluste schrieben allerdings auch die von dem finnischen Outokumpu -Konzern zurückgenommenen Töchter VDM und Terni. Auch die europäische Stahlsparte machte Boden gut. Sie konnte ihr Ergebnis um 73 Millionen auf 216 Millionen Euro verbessern. Der Stahlindustrie in Europa machen die Konjunkturflaute, der anhaltende Preisdruck und Überkapazitäten zu schaffen.

Reuters