Insbesondere das zuletzt schwächelnde Autogeschäft lief wieder rund. Damit endet eine Durststrecke: Im August waren die Einzelhandelsumsätze um 0,2 Prozent geschrumpft. Und im Juli war nur ein mageres Plus herausgesprungen. Die Daten gelten als gutes Omen für die Konjunktur, denn der Konsum ist das Rückgrat der weltgrößten Volkswirtschaft. Der Währungshüter Eric Rosengren bestärkte Investoren in der Erwartung, dass die Notenbank Fed Ende des Jahres die Zinszügel anziehen wird.

"Der Markt scheint das für Dezember als hoch wahrscheinlich zu erachten. Wir müssen noch sehen, wie die Wirtschaftsdaten ausfallen. Doch ist es angemessen eingepreist", sagte der Chef der Fed von Boston dem Sender CNBC. Er hatte im September vergeblich im Führungskreis der Zentralbank für eine Erhöhung gestimmt. Am Finanzmarkt wird derzeit die Aussicht auf eine Anhebung im Dezember auf 60 Prozent taxiert. Die nächste Sitzung steht bereits Anfang November an.

Doch kommt sie nach Ansicht vieler Experten wenige Tage vor den US-Präsidentschaftswahlen kaum für eine Erhöhung in Frage. Hinzu kommt, dass anders als im Dezember keine Pressekonferenz nach dem Zinsentscheid angesetzt ist, auf der Fed-Chefin Janet Yellen die geldpolitische Linie umfassend erläutern kann. Rosengren sagte, die Fed neige dazu, eher auf solchen Treffen Beschlüsse zu Zinsveränderungen zu fassen, für die Pressekonferenzen vorgesehen seien.

Die Notenbank will weitere Fortschritte in der Konjunkturentwicklung sehen, bevor sie handelt. Die US-Zentralbank, die Vollbeschäftigung und stabile Preise fördern soll, schaut insbesondere auf den Jobmarkt und die Inflationsrate. Laut Fed-Vize Stanley Fischer scheute sie vorigen Monat auch deshalb vor einer Erhöhung zurück, um den Arbeitsmarkt nicht auszubremsen. Im September hatte sich der jüngste Boom leicht abgeschwächt. Der Schlüsselsatz zur Versorgung der Banken mit Geld liegt seit Dezember 2015 in einer Spanne zwischen 0,25 und 0,5 Prozent.

rtr