Indizes

Sollte Trump die Wahl gewinnen, dürfte die Unsicherheit über die weitere Ausrichtung der US-Politik deutlich zulegen. Damit könnte die Volatilität an den Märkten kurzfristig erheblich steigen. Das würde im VIX-Index für große Ausschläge sorgen. Er ist eine Art Volatilitätsbarometer und zeigt die erwartete Schwankungsbreite im marktbreiten S&P500 auf Sicht von 30 Tagen an.

Zudem dürften morgen vor US-Handelseröffnung auch die Futures auf wichtige Indizes wie den Dow Jones, den breiter gefassten S&P500 und den Nasdaq einen Fingerzeig geben, wohin die Reise geht. Die Prognose von Beobachtern ist ziemlich einheitlich: Bei einem klaren Wahlsieg Clintons dürften die Futures ordentlich anziehen, bei einem Sieg Trumps nach unten drehen.

Aktien



Zwar liegt Hillary Clinton mit der Wall Street wegen geplanter schärferer Regeln und Steuererhöhungen für den umstrittenen Hoch-Frequenz-Handel überkreuz. Allerdings dürfte die US-Notenbank einen Wahlsieg Clintons als Zeichen einer weiteren Stabilisierung werten. Damit würde die Wahrscheinlichkeit einer Zinswende im Dezember deutlich steigen. Das würde auch den Finanzwerten helfen.

Für die Biotech- und Pharma-Aktien könnte ein Wahlsieg Clintons dagegen einen Rückschlag bedeuten. Clinton hat sich in der Vergangenheit wiederholt kritisch über steigende Arzneimittel-Preise geäußert. Zöge sie ins Weiße Haus ein, müsste sich die Branche wohl auf spürbaren Gegenwind einstellen.

Auch die Aktien von Waffenherstellern wie Ruger oder Sturm dürften bei einer Wahl von Clinton unter Druck geraten. Die Demokratin hat angesichts der jüngsten Amokläufe und der Unruhen um den Tod mehrerer Farbiger eine härtere Gangart gegen die Waffenlobby angekündigt und will die Waffen-Gesetze verschärfen. Trump sieht dazu indes keinen Anlass. Gewinnt er, könnten Waffen-Aktien deutlich zulegen.

Gold



In Zeiten von Unsicherheit flüchten Anleger in die Krisenwährung. Donald Trump steht vielen Beobachtern für maximale Unsicherheit. Sollte er also die Wahl gewinnen, dürfte das Edelmetall einen weiteren Schub bekommen. Bereits in den vergangenen Tagen hatten sich die Profis wieder zuversichtlicher gezeigt und den Goldpreis nach oben getrieben.

Devisen



Ein möglicher Erfolg von Donald Trump dürfte dem Wert des mexikanischen Peso einen üblen Schlag versetzen. Trump hat bereits angekündigt, entlang der rund 3200 Kilometer langen US-Grenze zu Mexiko eine Mauer zu errichten. Außerdem will er innerhalb von zwei Jahren rund elf Millionen illegale Immigranten abschieben, viele von ihnen stammen aus Mexiko.

Das südliche Nachbarland ist Trump ein Dorn im Auge. Im Wahlkampf hatte der Unternehmer wiederholt US-Konzerne kritisiert, die Teile ihrer Produktion aus Kostengründen nach Mexiko verlagert hatten. "Wenn Ford nach Mexiko geht, kriegen wir gar nichts. Ich will, dass die Jobs in Michigan bleiben", hatte er geschimpft. Außerdem steht die nordamerikanische Freihandelszone Nafta auf der Kippe. Nach der Wahl könnte es daher vor allem für Mexiko sehr ungemütlich werden.