Erstaunliche Neubewertung: Als die E.ON-Tochter Uniper am 13. September als sogenanntes Spin-Off ihr Börsendebüt feierte, bezeichneten Kritiker das MDAX-Unternehmen, in das der Versorger die Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen wie Kohle und Gas ausgelagert hatte, auch als E.OFF, frei übersetzt energy off - abgeschaltete Energie.

Die Wachstumsmärkte im Energiesektor, Strom aus Wind und Sonne, hatte Konzern-Mutter E.ON schließlich behalten. Während der langen Talfahrt der E.ON-Aktie vor der Abspaltung von Uniper hatten Investoren, zumindest gemessen am damaligen Börsenwert, die herkömmliche Stromerzeugung vorübergehend auf Null abgeschrieben.

Der bisherige Höhenflug der Uniper Papiere zeigt jedoch, dass den E.ON-Aktionären mit den Papieren des Spin-Offs im September Aktien mit Wertsteigerungspotenzial ins Depot gebucht wurden.

Den Übernahmegerüchten, mit Bezug auf Uniper-Anteil von 30 Prozent den Eon ab 2018 ohne größere Steuerbelastung veräußern kann, erteilt Chef Klaus Schäfer eine Absage. Investoren seien von Uniper zunehmend überzeugt. Man fühle sich "ausreichend stark um unabhängig im Wettbewerb zu bestehen". Und in großen Konsolidierungen sieht Schäfer "keinen Vorteil".

Für 2017 schlägt der Vorstand jetzt eine Erhöhung der Dividende um 25 Prozent vor - bisher waren 15 Prozent geplant. Grund: die gute operative Entwicklung und erwartete Erlösen aus dem Verkauf des Anteils am russischen Gasfeld Yushno Russkoje an die österreichische OMV. Uniper hatte seinen 25-Prozentanteil im März für rund 1,7 Milliarden Euro verkauft.

Für das laufende Jahr erwarten Analysten im Schnitt gut 39 Prozent mehr Gewinn pro Aktie - ein Zeichen dafür, dass sich das Geschäft in der herkömmlichen Stromerzeugung etwas stabilisiert. 2018 könnten die Erträge pro Aktie - das erwarten zumindest die Analysten - wieder um ein Fünftel einbrechen. Erst ab 2019 werden konstant zweistellige Gewinnzuwächse pro Jahr erwartet.

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Einschätzung der Redaktion



Die Uniper-Aktie hat unser Kursziel von 18 Euro erreicht. Wir gehen davon aus, dass die Neubewertung der Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen noch nicht abgeschlossen ist und erhöhen unser Kursziel.

Empfehlung: Kaufen.
Kursziel: 22,00 Euro
Stoppkurs: 14,80 Euro