Dem VW-Konzern sei es gelungen, die Restwerte der zurückgegebenen Leasingwagen durch komplette Finanzierungs- und Wartungs-Pakete stabil zu halten, sagte VWFS-Chef Lars-Henner Santelmann.

Das bringe um zwei bis drei Prozent bessere Preise. VWFS habe die Sonderabschreibungen, die man nach "Dieselgate" gebildet habe, in Europa zum Teil wieder auflösen können, sagte Vorstandsmitglied Michael Reinhart.

Ob die Finanzierungs- und Leasingsparte an den Rekordgewinn des vergangenen Jahres 2017 anknüpfen könne, hänge auch von den Bedingungen ab, zu denen sich VW am Kapitalmarkt refinanzieren könne, sagte Finanzvorstand Frank Fiedler. Der Konzern wagte sich am Donnerstag zum ersten Mal seit dem Bekanntwerden des Dieselskandals wieder mit neuen Anleihen an den europäischen Kapitalmarkt. "Ich bin sehr gespannt, wie das ausgeht", sagte Fiedler. Auch VWFS selbst wolle in diesem Jahr Anleihen begeben, voraussichtlich noch im ersten Halbjahr. Drei bis fünf Milliarden Euro müssten 2017 refinanziert werden.

Die VW-Tochter hatte das Jahr 2016 mit der Emission von mit Autokrediten besicherten Papieren (ABS) und mit dem auf 36 (28) Milliarden Euro kräftig ausgebauten Einlagengeschäft überbrückt. VWFS hat inzwischen 18,2 Millionen Finanzierungs-, Leasing-, Versicherungs- und Wartungsverträge auf den Büchern, zehn Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Bis 2025 sollen es 30 Millionen werden, wie Santelmann bekräftigte. Das hat die Bilanzsumme auf 170 Milliarden Euro aufgebläht. Um das Wachstum zu finanzieren, habe VWFS von Volkswagen zu Jahresbeginn eine Kapitalspritze von einer Milliarde Euro bekommen, sagte Fiedler.

Um künftig nur noch das Bankgeschäft mit Kapital unterlegen zu müssen, baut VW die Finanzsparte um. "Wir werden aber das Eigenkapital nicht abschmelzen, es geht nur um eine bessere Nutzung des Eigenkapitals", sagte Fiedler. Ein weiterer Grund für den Umbau sei, dass der Europäischen Zentralbank (EZB) die VW Financial Services AG zu komplex geworden sei. "Wir sind ganz anders als die anderen Banken, die die EZB beaufsichtigt."

In der Volkswagen Bank soll von Herbst an das komplette europäische Kredit- und Einlagengeschäft gebündelt werden. Sie wächst damit von rund 50 Milliarden Euro auf etwa 80 Milliarden Euro Bilanzsumme. VWFS-Vorstand Michael Reinhart löst als Chef der Bank Anthony Bandmann ab, der künftig die Leasing-Sparte führt. Ein Stellenabbau sei im Zuge des Umbaus nicht geplant. VW Financial Services beschäftigt mehr als 15.000 Mitarbeiter.