Das KBA hatte nach Bekanntwerden des VW-Abgasskandals im vergangenen Jahr gut 50 Fahrzeugmodelle geprüft. Die jeweiligen Ergebnisse lägen den betroffenen Herstellern mit der Bitte um Stellungnahme vor. Ende April wolle das Bundesverkehrsministerium den Endbericht vorlegen samt Prüfergebnissen und Reformvorschlägen, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Koalitionskreise.

Vom Bundesverkehrsministerium war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. "Das Gesamtergebnis wird nach Abschluss der Untersuchungen veröffentlicht", zitierte die Zeitung einen Sprecher des Bundesverkehrsministeriums.

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat Daimler wegen falscher Werbeaussagen zum "besonders geringen Schadstoffausstoß" eines Mercedes-Diesel-Modells verklagt. "Diese Vorwürfe weisen wir entschieden zurück", sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche am Mittwoch auf der Hauptversammlung des Konzerns in Berlin. Der Konzern werde sich mit allen rechtlichen Mitteln verteidigen. Daimler erklärte höhere Messwerte bei seinen Fahrzeugen damit, dass bei kühlen Außentemperaturen zum Motorschutz die Abgasreinigung gedrosselt wird. Nach Ansicht des Konzerns ist diese Steuerung nach den Vorschriften zur Emissionssenkung in Ausnahmen zulässig.

Nach einem Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages sind Einrichtungen zum Drosseln der Abgasreinigung nur in sehr engem Rahmen gesetzlich erlaubt. Die EU-Emissionsverordnung erlaubt dies demnach nur punktuell und nicht regelmäßig oder bei Minustemperaturen nach dem Motorstart maximal 400 Sekunden lang.