Die Aktien sackten am Freitag um bis zu 4,6 Prozent auf 32,40 Euro ab und waren damit einer der größten Verlierer im MDax. Die Experten der Deutschen Bank stuften die Aktien auf "Sell" von "hold" zurück, das Kursziel ließen sie unverändert bei 27 Euro. "Das Ergebniswachstum im zweiten Halbjahr dürfte schwächer werden, vor allem wegen eines Mangels an positiven Sondereffekten", begründeten die Analysten ihre Entscheidung. Die Kursrally in den vergangenen Monaten sei nicht gerechtfertig gewesen, da sie vor allem durch Einmaleffekte getrieben worden sei. Leoni-Aktien gewannen in den vergangenen sechs Monaten gut 40 Prozent. Der MDax legte im selben Zeitraum 13 Prozent zu.

Die Experten schrieben in ihrem Kurzkommentar zur Aktie, die Profitabilität des Autozulieferers werde in den kommenden zwei Jahren voraussichtlich unter der von Konkurrenten liegen. Als negativ stuften die Analysten auch die Sanierung von Leoni ein. Der Konzern werde während dieser Zeit geringere Margen erzielen. Zudem könne es nach der Berufung eines neun Finanzchefs Monate dauern, ehe das Unternehmen wieder richtig auf Touren komme.

Leoni steckt mitten in einem tiefgreifenden Konzernumbau. Wegen der Kosten dafür brach der Gewinn des Autozulieferers und Kabelspezialisten im vergangenen Quartal um fast ein Drittel aufn 24,3 Millionen Euro ein. Die Franken verlagern Produktionsstätten, bauen weltweit 1100 Stellen ab und wollen vor allem die krisengeplage Bordnetzsparte sanieren. Ab Herbst soll ein neuer Finanzchef an Bord sein.

rtr