"Nach unseren Berechnungen dürften die Kosten für die Rückrufaktion der 8,2 Millionen Diesel-Fahrzeuge in Europa bei weniger als 500 Millionen Euro liegen", sagte Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut an der Universität Duisburg-Essen am Mittwoch: "Damit bekommt der VW-Konzern deutlich schneller finanziell festeren Boden unter die Füße als erwartet." Das größte finanzielle Risiko für Volkswagen liege aber weiter in den USA in Form von noch unbekannten Strafen durch Justiz und US-Behörden.

Der Konzern hatte im dritten Quartal für den Rückruf von weltweit bis zu 11 Millionen Autos mit Manipulations-Software 6,7 Milliarden Euro zurückgelegt. Damit müssen noch die Kosten für Rückrufe in den USA und anderen Märkten beglichen werden. Ein VW-Sprecher hatte gesagt, dass die Lösungssuche in den USA allein schon wegen der dort schärferen Grenzwerte anspruchsvoller sei als in Europa.

Eine Arbeitsstunde in einer Vertragswerkstatt kostet den Konzern laut Dudenhöffer etwa 60 Euro. Bei 5,2 Millionen Wagen mit 2,0-Liter-Motor dauert das Aufspielen neuer Software laut VW etwa eine halbe Stunde. Drei Millionen Autos mit 1,6-Liter-Motoren müssten jeweils weniger als eine Stunde in die Werkstatt. Das Luftgitter, das bei diesen Fahrzeugen eingebaut werden soll, dürfte laut Dudenhöffer lediglich zwei bis drei Euro kosten./fri/he