Auch für das laufende Geschäftsjahr sei geplant, etwa 70 Prozent des operativen Ergebnisses (FFO) auszuschütten, kündigte Vonovia-Vorstandschef Rolf Buch am Donnerstag an. Das wären dann mehr als ein Euro pro Aktie. Für 2015 sollen die Aktionäre 94 Cent pro Anteilsschein erhalten, ein Plus von 27 Prozent. Hoffnungen setzt Buch in den Ausbau des Dienstleistungsgeschäfts. "Wir starten mit großem Optimismus in das Jahr 2016", sagte er. Der Gewinn solle auf 690 bis 710 Millionen Euro zulegen - weitere Zukäufe noch nicht eingerechnet.

Anleger ließen sich anstecken. Mit einem Plus von über einem Prozent zählte die Vonovia-Aktie im frühen Handel zu den größten Gewinnern im Dax.

Vonovia war in den vergangenen Jahren über mehrere große Zukäufe - etwa Gagfah und Südewo - rasant gewachsen und 2015 als erstes Immobilienunternehmen überhaupt in die oberste deutsche Börsenliga aufgestiegen. Inzwischen verwaltet der Bochumer Konzern bundesweit etwa 370.000 Wohnungen und ist damit unangefochtener Marktführer. Das größere Portfolio lässt die Mieteinnahmen sprudeln. Deshalb konnte Vonovia das FFO im abgelaufenen Geschäftsjahr mehr als verdoppeln auf 608 (2014: 287) Millionen Euro. Damit wurden nicht nur die eigenen Erwartungen übertroffen, sondern auch die Schätzungen der Analysten.

Einzig mit der milliardenschweren feindlichen Übernahme von Deutsche Wohnen war Buch im Februar gescheitert - weil die Anleger der Gegenseite nicht mitzogen. Einen neuen Anlauf in absehbarer Zeit schließt der Vonovia-Chef aus. Nach seinen Worten zeigt die Bilanz, dass Vonovia auch ohne zusätzliche Bestände Wertzuwächse erzielen kann. Denn die Mieten wurden erhöht und der Leerstand reduziert. In Zukunft will Buch vor allem Dienstleistungen rund um das Thema Wohnen ausbauen, etwa das Geschäft mit Kabelanschlüssen. Buch liebäugelt auch mit dem Thema ambulante Pflege.

Reuters