Der österreichische Unternehmer und Großaktionär Andreas Weißenbacher hat seinen Widerstand gegen die Übernahme durch die Amerikaner nach zwei Jahren aufgegeben, wie KKR am Mittwoch mitteilte. Er tauscht seine Sperrminorität von 25,1 Prozent der WMF-Stammaktien in eine Beteiligung an der Holding, über die KKR das Unternehmen aus Geislingen an der Steige hält. "KKR bleibt der beherrschende Gesellschafter", betonte der Investor. Weißenbachers Beteiligungsfirma Fiba unterstütze nun die Strategie von KKR.

Weißenbacher ist Vorstandschef des Wasseraufbereitungs-Spezialisten BWT aus Mondsee bei Salzburg. Den Einstieg von KKR gegen den Willen des - damals selbst um WMF buhlenden - zweiten Großaktionärs hatten Branchenkenner damals als riskant bezeichnet.

Die gemeinsame Gesellschaft hält künftig 96,6 Prozent der Stammaktien des Traditionsunternehmens. Ziel sei es, die Württembergische Metallwarenfabrik (WMF) von der Börse zu nehmen, erklärte KKR. "Die Börsennotierung bietet derzeit keine wesentlichen Vorteile für WMF, sondern nimmt vielmehr in beträchtlichem Umfang Zeit des Managements in Anspruch", hieß es in der Mitteilung. Doch für den Rückzug braucht der Großaktionär eine Beteiligung von 90 Prozent am Grundkapital und muss deshalb auch noch rund drei Viertel der Vorzugsaktien einsammeln, die bis auf einen kleinen Anteil im Streubesitz sind.

KKR bietet den Vorzugsaktionären 53 Euro für ihre Aktien, die am Mittwoch in Frankfurt mit 51 Euro schlossen. Für ihre Eigentümer hat sich das Warten gelohnt: Vor zwei Jahren, beim Einstieg bei WMF, hatte KKR nur 31,70 Euro für die Vorzüge geboten. Das neue Angebot liegt zwei Drittel darüber. Geben alle Vorzugsaktionäre ihre Papiere ab, kostet die Komplett-Übernahme die Amerikaner weitere 231 Millionen Euro. Für gut die Hälfte der Stammaktien hatten sie 2012 rund 238 Millionen Euro an die Schweizer Beteiligungsgesellschaft Capvis überwiesen.

2013 hatte WMF einen Umsatz- und Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Der Umsatz schrumpfte leicht auf 1,02 Milliarden Euro, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern brach um ein Drittel auf 47,4 Millionen Euro ein. Der neue Vorstandschef Peter Feld forderte mehr Tempo im Ausland: "Um unsere Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, müssen wir künftig deutlich mehr von dem Wachstum in Schwellenländern profitieren."

Reuters