"Wir leiden immer noch massiv unter dem Russland-Ukraine-Konflikt", sagte Heidloff der Nachrichtenagentur Reuters am Montag. Dagegen konnten Zuwächse im margenstarken Softwaregeschäft, das inzwischen 56 Prozent des Gesamtumsatzes erwirtschaftet, die Einbußen abmildern. Die Erlöse stagnierten im ersten Quartal des seit Oktober laufenden Bilanzjahres 2014/15 bei 640 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (Ebita) des Konzerns, der überwiegend Banken und den Handel beliefert, schrumpfte auf 37 (42) Millionen Euro.

Für Zuversicht sorgten dagegen florierende Geschäfte in den USA und einigen Ländern Lateinamerikas, wie Wincor weiter mitteilte. Die Erlöse legten in Übersee in Dollar-Währung um acht Prozent zu, umgerechnet in Euro um 19 Prozent auf 82 Millionen Euro. Heidloff bekräftigte seine Jahresziele, die ein moderates Umsatzwachstum und eine überproportionale Gewinnsteigerung vorsehen. Im Geschäftsjahr 2013/14 hatte Wincor bei einem Umsatz von 2,5 Milliarden Euro operativ 155 (132) Millionen Euro inklusive eines Verkaufserlöses von 20 Millionen verdient. Die Aktionäre sollen daran mit einer auf 1,75 (1,48) Euro angehobenen Dividende beteiligt werden.

Wincor hatte in den vergangenen Jahren unter den Folgen der Finanzkrise gelitten und mit Stellenstreichungen gegengesteuert. Die Banken als eine der größten Kundengruppen des Konzerns hielten sich mit Investitionen zurück, das Europa-Geschäft hat sich bis heute nicht erholt. Der Ausbau des Software-Geschäftes soll dem im Nebenwerteindex MDax gelisteten Unternehmen nun auf die Sprünge helfen. Heidloff setzt auf den Trend zur Automatisierung sowie Digitalisierung, der Banken und Handel zu Investitionen in neue Technologien zwingt.

Reuters