Die Wincor-Aktie führte am Montag mit einem Abschlag von mehr als elf Prozent auf 35,25 Euro die Verliererliste im MDax an und notierte damit so niedrig wie zuletzt im Frühjahr 2012.

GEWINNZIEL NUR DURCH VERKAUFSERLÖS ERREICHBAR

Heidloff erwartet 2013/14 nun einen stagnierende Umsatz statt wie ursprünglich geplant einen Anstieg um vier Prozent. Für den operativen Gewinn (Ebita) rechnet der Manager zwar weiterhin mit einem Zuwachs um 17 Prozent auf 155 Millionen Euro. In diesem Betrag sind allerdings nun Erlöse aus einem unmittelbar bevorstehenden Verkauf einer ehemaligen Fertigung in Singapur enthalten, wie der Paderborner Konzern mitteilte.

Angesichts des avisierten Gewinnanstiegs können sich die Aktionäre gleichwohl auf eine höhere Dividende einstellen. "Ich gehe davon aus, dass wir unsere Dividendenpolitik beibehalten", sagte Heidloff im Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters. Die sieht bislang die Ausschüttung von 50 Prozent des Gewinns vor. Für das Vorjahr hatten die Anteilseigner 1,48 Euro je Aktie erhalten bei einem Ebita von 132 Millionen Euro.

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SCHWELLENLÄNDER UND EUROPÄISCHES AUSLAND BLEIBEN SCHWACH

Im Zeitraum April bis Juni 2014 lag der Umsatz mit 573 (Vorjahr: 575) Millionen Euro in etwa auf Vorjahresniveau, dass Ebita ging auf 23 (26) Millionen Euro zurück. Unter dem Strich sank der Gewinn auf 15 (17) Millionen Euro. Damit schnitt Wincor deutlich schlechter als von Analysten erwartet ab. Diese hatten bei Umsatz und Gewinn mit kräftigen Zuwächsen gerechnet.

Wincor hatte in den vergangenen Jahren unter den Folgen der Finanzkrise gelitten und mit Stellenstreichungen gegengesteuert. Die Banken als eine der größten Kundengruppen des Konzerns hielten sich mit Investitionen zurück, das Europa-Geschäft hat sich bis heute nicht erholt. Von den Schwellenländern wie Russland, der Ukraine und der Türkei hatte sich Wincor Wachstumsimpulse erhofft. Nun sorgen politische Krisen, Konjunkturschwäche und Währungsverfall stattdessen für Einbußen.

Reuters