Wirecard bezeichnete die Vorwürfe inzwischen als "falsch" und "ohne Substanz". SIRF hatte zuvor Kritik am schnellen Wachstum von Wirecard geübt, das sich seit Ende 2014 überwiegend mittels Akquisitionen vollzogen habe.

Anschuldigungen sind nicht neu. Vor knapp zwei Jahren erst hatte ein kurzzeitig im Internet kursierender Angriff des bis dahin ebenfalls unbekannten Analyse-Dienstes "Zatarra" schon einmal einen tiefen Sturz der Papiere ausgelöst. Seinerzeit war die Marktkapitalisierung des Unternehmens in kurzer Zeit um bis zu 1,3 Milliarden Euro eingebrochen.

Wirecard ist laut Händlern wegen des komplexen Geschäftsmodells, des raschen Wachstums und nicht zuletzt wegen des rasanten Kursanstiegs in den vergangenen Jahren anfällig für Angriffe dieser Art geworden und entsprechend auch immer wieder deren Ziel. Seit Anfang 2017 sind die Aktien wieder um rund 160 Prozent gestiegen. Bei ihren Attacken versuchen die Akteure, mit fallenden Kursen Geld zu verdienen.

Analysten von Banken und Brokern sind für Wirecard-Aktien auch nach der fulminanten Kurs-Rally noch immer überwiegend positiv gestimmt: Von 17 im dpa-AFX Analyser gelisteten Experten raten gegenwärtig 10 zum Kauf der Papiere und nur einer zum Verkauf. Die Optimisten argumentieren vor allem mit einem immer dynamischeren Wachstum von online getätigten Finanztransaktionen./bek/la/ag