"Wir haben uns für die Champions League qualifiziert", sagte Ritter. Das Unternehmen, das mit dem Werbeslogan "Schrei vor Glück" als Schuh-Onlinehändler bekannt wurde, habe eine neue Stufe erreicht. "Unser Ehrgeiz wird sein, uns künftig mit den großen weltweiten E-Commerce- und Internetplattformen wie Amazon, Google und Alibaba zu vergleichen."

Den Anteil am europäischen Modemarkt von 0,5 Prozent wolle Zalando auf zwei bis drei Prozent erhöhen, sagte Ritter. Dann würde der Umsatz auf rund zehn Milliarden Euro steigen. "Wir wissen nicht, wann wir da hin kommen, sehen aber das Potenzial dafür." Im vorigen Jahr legte der Umsatz um mehr als ein Viertel auf 2,2 Milliarden Euro zu, das bereinigte Ebit erreichte 82 Millionen Euro nach minus 109 Millionen Euro im Jahr zuvor. Für 2015 peilt Zalando an, den Umsatz um 20 bis 25 Prozent zu erhöhen. "Wir werden jetzt nicht den Fuß vom Gas nehmen, nicht mal ansatzweise", betonte Ritter. Die Gewinnmarge werde wegen neuer Investitionen in langfristiges Wachstum wohl nicht ganz das Niveau von 2014 erreichen.

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MEHR BESTELLUNGEN ÜBER SMARTPHONE UND TABLET

Zalando hatte Ende 2014 rund 14,7 Millionen aktive und zunehmend mobilere Kunden. Der Anteil der Verbraucher, die über Smartphones oder Tablets bestellen, stieg 2014 auf 42 von 27 Prozent. "Der Anteil an Besuchen von mobilen Endgeräten erreicht erneut ein Rekordniveau", erklärte der Konzern. Im vierten Quartal habe der Wert bei 48 Prozent gelegen, zur Weihnachtszeit in einigen Märkten sogar bei 60 Prozent.

Gut die Hälfte seines Umsatzes macht Zalando in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Hier gab es 2014 ein Plus von 17 Prozent. In zwölf anderen europäischen Märkten war das Wachstum mit 37 Prozent deutlich stärker - allerdings ist die Marge hier trotz einer Verbesserung anders als im deutschsprachigen Raum weiter negativ. Wegen des geplanten Wachstums lotet Zalando aus, wo neue Logistikzentren entstehen sollen. Nach Ritters Worten könnte dies in weniger zentralen Märkten wie Italien, Spanien, Großbritannien oder in Nordeuropa der Fall sein. Zudem sei vorstellbar, dass Zalando diese Standorte nicht selbst betreibe, sondern dies Partnern überlasse.

Reuters