Bereits die Vorlage der vorläufigen Zahlen Mitte Juli trieb zahlreiche Investoren aus der Zooplus-Aktie. Sie hatten auf eine positive Überraschung gehofft. Als die ausblieb, nahmen sie Gewinne mit. Die Performance der Zooplus-Aktie war zuletzt durchaus beachtlich. Bis Ende Mai war die der Kurs um 60 Prozent auf über 200 Euro gestiegen.

Getrieben hatte die Aktie eine Übernahme jenseits des Atlantiks: In den USA hatte der stationäre Tierbedarfshändler Petsmart den dortigen Online-Marktführer Chewy.com für 3,35 Milliarden US-Dollar aufgekauft. Chewy.com ist mit einem jährlichen Umsatz von 900 Millionen Dollar auf einem ähnlichen Niveau wie Zooplus als europäischer Branchenprimus. Dass Petsmart so viel Geld in die Hand genommen hat, regte die Fantasie der Anleger an. Sie übertrugen den Unternehmenswert auf Zooplus.

Doch der Erfolg von Zooplus ist nicht nur reine Fantasie. Seit Jahren steigen die Erlöse zweistellig und das Wachstum kann aus der eigenen Tasche bezahlt werden. Auch im ersten Halbjahr stieg der Umsatz um rund 21 Prozent auf rund 517 Millionen Euro nach 428 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Doch Kosten für Logistik und ein zunehmender Wettbewerb machen den Münchnern zu schaffen. Die Rohmarge sank leicht von 24,9 Prozent auf 24,5 Prozent. Andreas Riemann, Analyst der Commerzbank, hält die Jahresprognose - ein Vorsteuerergebnis von 1,125 Milliarden Euro - mittlerweile für ambitioniert.

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Einschätzung der Redaktion



Zooplus expandiert stark und muss sich neuem Wettbewerb stellen. Aber unter dem Strich steht das Unternehmen kapitalstark da. Es profitiert von einer treuen Basis an Stammkunden. Langfrist-Investoren können den Kursrutsch als Einstiegschance nutzen.

Empfehlung: Kaufen.
Kursziel: 220,00 Euro
Stoppkurs: 145,00 Euro