Analysten hatten einer Erhebung des Schweizer Unternehmens zufolge durchschnittlich einen Gewinn von 661 Millionen Dollar prognostiziert. ABB hob nun die Prognose für das Gesamtjahr erneut an und erwartet neu ein um Wechselkurseinflüsse sowie Käufe und Verkäufe von Geschäftsbereichen bereinigtes Umsatz-Plus von knapp unter zehn Prozent. Bisher hatte das Management einen Anstieg um mindestens fünf Prozent in Aussicht gestellt. Die operative Marge dürfte stark zulegen.
Beim operativen Ergebnis zahlte sich im zweiten Quartal der Umbau von Konzernchef Björn Rosengren aus, der das Unternehmen auf Rendite trimmen will. So kletterte die operative Marge auf 15,0 (Vorjahreszeitraum 10,6) Prozent. Damit erreichte ABB nicht nur den höchsten Wert seit 2008, sondern auch die von Rosengren ausgerufene Vorgabe von 15 Prozent. "Die merklich höhere operative Ebita-Marge spiegelt die Belebung der Nachfrage sowie die verbesserte interne Effizienz und unsere starke Position in den Bereichen Elektrifizierung und Automation wider", erklärte der Manager.
Rosengren hatte den einzelnen Geschäften auf Kosten der Konzernzentrale mehr Eigenverantwortung übertragen. Gleichzeitig machte der Schwede seinen Managern klar, dass sie auch kurzfristig an den Margen gemessen würden, wie ein Insider sagte. Entsprechend setzten sie auf Effizienzsteigerungen und drehten an der Kostenschraube.
Im zweiten Quartal legte der bereinigte Umsatz des Siemens-Rivalen um 14 Prozent auf 7,45 Milliarden Dollar zu. Getrieben wurde das Geschäft von der guten Nachfrage nach Produkten mit kurzer Vorlaufzeit in den Bereichen Elektrifizierung, Antriebstechnik und Roboter. Teilweise sei das Wachstum auch auf dem kundenseitigen Aufbau von Lagerbeständen zurückzuführen. ABB war in der Vorjahresperiode von der Covid-Krise ausgebremst worden.
rtr