Das Orakel von Omaha hat bereits einige Krisen miterlebt. Warren Buffett hat konkrete Tipps, mit welchen Unternehmen man die inflationären Zeiten gut überstehen kann. Von Jennifer Senninger

Seit den 60er Jahren ist Warren Buffett (92) CEO von Berkshire Hathaway – und fuhr seitdem eine beträchtliche Rendite für die Aktionäre ein. In seinen Jahrzehnten als Top-Investor erlebte er bereits mehrere Krisen und kann daher auch zu turbulenten Zeiten wie 2022 einen kühlen Kopf bewahren. Derzeit ist die Inflation hoch wie lange nicht, die Verbraucherpreise steigen immer weiter an und halten die Märkte in Atem. Blickt man auf Buffetts Karriere zurück, so erfährt man im Laufe der Jahre einige nützliche Tipps vom Orakel von Omaha, auf welche Unternehmen man während der Inflation setzen sollte.

So erklärte er etwa bei einer Aktionärsversammlung 2009, dass das Beste ist, was man tun könnte, um sich vor einer Inflation zu schützen, in sich selbst und die eigenen Fähigkeiten zu investieren. „Wenn Sie der beste Lehrer sind, wenn Sie der beste Chirurg sind, wenn Sie der beste Anwalt sind, erhalten Sie ein Stück vom Wirtschaftskuchen, unabhängig davon, wie viel auch immer die Währung gerade wert ist.“, erklärte er. „Der zweitbeste Schutz ist ein hervorragendes Business“. Damit meint er Unternehmen, deren Produkte gefragt sind, selbst wenn das Unternehmen seine Preise erhöhen muss.

Auf diese Unternehmen sollte man laut Warren Buffett während der Inflation setzen

Bei einer Aktionärsversammlung 2015 wurde Buffett noch konkreter: „Die besten Unternehmen während der Inflation sind Unternehmen, die Sie einmal kaufen und dann keine weiteren Kapitalinvestitionen mehr machen müssen.“ Kapitalintensive Unternehmen hingegen sollte man vermeiden. So hebt er Immobilien zu Zeiten von Inflation als positiv hervor, da man diese einmal kauft und dann von der Wertsteigerung profitiert. Hingegen Konzerne wie Versorgungsunternehmen oder Eisenbahnen seien weniger gute Investitionen während einer Inflation.

Bereits 1981 empfahl er in einem Brief an seine Aktionäre, dass Unternehmen, die der Inflation standhalten können, „zwei Eigenschaften aufweisen müssen“. Erstens: „Die Fähigkeit, die Preise ziemlich leicht zu erhöhen (selbst wenn die Produktnachfrage stagniert und die Kapazität nicht voll ausgelastet ist), ohne Angst vor einem erheblichen Verlust von Marktanteilen oder Stückzahlen zu haben.“ Zweitens: „Die Fähigkeit, einen großen Anstieg des Geschäftsvolumens in Dollar (der oft eher durch Inflation als durch reales Wachstum verursacht wird) mit nur geringen zusätzlichen Kapitalinvestitionen zu bewältigen". 

2021 riet er auf einer Aktionärsversammlung zudem, auf Indexfonds zu setzen: „Ich glaube nicht, dass der Durchschnittsmensch Aktien auswählen kann“. Er empfiehlt daher beispielsweise den S&P 500-Index, „den Menschen für eine lange, lange Zeit“ halten sollten.