Besitzt die BMW-Aktie dank guter Zahlen und vielversprechenden Zukunftsaussichten im E-Mobilitätssektor noch Kurspotenzial? Von Valentin Redl

Auf der IAA in München zeigte BMW mit der „Neuen Klasse“ das eine einheitliche und effiziente Plattform für Elektromobilität steht. Der wesentliche Faktor für den Erfolg ist dabei eine klare und konsequente Strategie in diesem Bereich. Bis jetzt lag der Fokus auf Hybrid; BMW verfügt hier bereits über eine breite Palette von Modellen. Im ersten Halbjahr 2023 hat BMW mehr als 153.000 ganz oder teilweise elektrische Autos ausgeliefert, was immerhin einem Zuwachs von 149,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Damit hat BMW seinen Marktanteil im Segment der elektrifizierten Fahrzeuge in Europa auf 9,6 Prozent erhöht.

BMW plant, diese Entwicklung weiter zu beschleunigen und bis 2025 mindestens zwei Million elektrifizierte Fahrzeuge auf den Straßen zu haben. Dafür investiert das Unternehmen in den Ausbau seiner Produktionskapazitäten für Hochvoltbatterien an verschiedenen Standorten weltweit, darunter Deutschland, China, Mexiko und den USA. Die Neue Klasse soll nicht nur durch hohe Leistung, Effizienz und Reichweite überzeugen, sondern auch durch ein innovatives Design, eine digitale Nutzererfahrung und eine nachhaltige Materialauswahl.

BMW: Starkes Wachstum in Schlüsselmärkten

Ein weiterer Erfolgsfaktor von BMW ist seine starke Präsenz in den wichtigsten Automobilmärkten der Welt. Das Unternehmen profitiert von einer hohen Nachfrage nach seinen Premium-Produkten in China, der USA und Europa. Im ersten Halbjahr 2023 hat BMW insgesamt mehr als 1,3 Millionen Fahrzeuge der Marken BMW, MINI und Rolls-Royce verkauft, was einem Anstieg von 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Der Umsatz konnte gleich um ganze zwölf Prozent gesteigert werden.

Attraktive Aktienbewertung

Die starke operative Performance von BMW spiegelt sich dabei nur teilweise in seiner Aktienbewertung wider. Die BMW-Aktie hat seit Jahresbeginn um gerade einmal 13 Prozent zugelegt und notiert aktuell bei rund 97 Euro. Die Marktkapitalisierung von BMW beträgt aktuell etwa 64 Milliarden Euro.

Die BMW-Aktie zeichnet sich zudem durch solide Kennzahlen aus. Das Ergebnis vor Steuern (EBIT) lag bei 9,6 Milliarden Euro, was einer Marge von 10,6 Prozent entspricht. Damit hat BMW seine Profitabilität deutlich verbessert und konnte seine Jahresprognose anheben.

Die BMW-Aktie ist zudem im Vergleich zu anderen Automobilherstellern günstig bewertet. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt bei etwa 5,5, während der Branchendurchschnitt bei etwa 13 liegt. Das bedeutet, dass die BMW-Aktie relativ niedrig bewertet, ist im Verhältnis zu den erwarteten Gewinnen und den vielversprechenden Aussichten im Bereich E-Mobilität. Die BMW-Aktie bietet zudem eine attraktive Dividendenrendite von etwa 8,9 Prozent, was deutlich über dem DAX-Durchschnitt liegt.

Chartanalyse: Aufwärtstrend der BMW-Aktie intakt

Die BMW-Aktie befindet sich seit einem Jahr in einem Aufwärtstrend. Die Aktie hat mehrfach wichtige Widerstände überwunden. Dabei wurde sie nicht nur von einem positiven Momentum sonder auch dem hohen Handelsvolumen unterstützt.

Die Aktie bewegt sich aktuell oberhalb der wichtigen gleitenden Durchschnitte (GD), die als Unterstützungen dienen. Der GD 50 liegt bei etwa 93 Euro, der GD 100 bei etwa 88 Euro und der GD 200 bei etwa 79 Euro. Diese Niveaus gelten als potenzielle Kaufgelegenheiten, falls die Aktie eine Korrektur erlebt.

Auf der Oberseite liegt der nächste Widerstand bei etwa 100 Euro. Ein Ausbruch über dieses Niveau könnte zu einem weiteren Anstieg bis zum nächsten Widerstand bei etwa 110 Euro führen, was dem aktuellen Kursziel von Bernstein entspricht. Ein Überschreiten dieses Niveaus könnte zu einem neuen Aufwärtsschub bis zum nächsten Widerstand bei etwa 120 Euro führen, dem aktuellen Kursziel von Jefferies.

Die Aktie bietet eine hohe Rendite bei einem vergleichsweise niedrigen Risiko. Die BMW-Aktie ist sowohl fundamental als auch charttechnisch gut aufgestellt und hat noch Potenzial für weitere Kurssteigerungen.

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