Brenntag sorgte mit seinen Zahlen für das erste Halbjahr nicht nur für gute Stimmung. Auch die eingeschlagene Strategie hat es in sich. Mit Christian Kohlpaintner hat Brenntag ein neues Kapitel aufgeschlagen. Der seit Januar 2020 amtierende Vorstand versprach mit dem "Projekt Brenntag" die Effizienz zu steigern, die Kosten zu optimieren, die Rentabilität zu verbessern und letztlich sollte das Geschäft schneller wachsen. Das Projekt ist in vollem Gang.
Brenntag liefert Basischemikalien und Inhaltsstoffe in viele Branchen. Die Nachfrage nach Zusatzstoffen und Chemikalien ist hoch, die Preise haben angezogen. Diese Dynamik soll noch mindestens bis zum Jahresende anhalten. Deshalb hat Brenntag bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr seine Prognose nach oben angehoben. Das operative Ergebnis (Ebitda) soll nun zwischen 1,26 Milliarden und 1,32 Milliarden Euro liegen. Zuvor war das Management von 1,16 bis 1,26 Milliarden Euro ausgegangen. Zum besseren Ergebnis sollen auch Effizienzsteigerungen sowie Akquisitionen beitragen, aber auch Wachstum aus eigener Kraft.
Der MDax-Titel hat in diesem Jahr den Index übertroffen. Während der MDax seit Anfang Januar um rund 15 Prozent zugelegt hat, liegt die Brenntag-Aktie mit 24 Prozent Kurszuwachs vorn. Künftig kann sich Brenntag mit den deutschen Blue-Chips im Dax messen. Der Aktienkurs läuft in einem intakten Aufwärtstrend. Aktuell konsolidiert der Wert auf hohem Niveau.
Die US-Investmentbank Goldman Sachs stuft Brenntag mit Kaufen ein. Das Kursziel liegt bei 101 Euro. Die Analysten der Privatbank Berenberg bescheinigen der Aktie Aufholpotenzial, wenn das "Projekt Brenntag" weiter so erfolgreich umgesetzt wird. Im Vergleich zur Branche sei die Aktie moderat bewertet. Für Privatanleger könnte neben den möglichen Kurszuwächsen eine stetig steigende Dividende das Kaufargument sein. Die nächsten Zahlen veröffentlicht Brenntag am 4. November.
Unsere Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 102,00 €
Stoppkurs: 64,00 €