Zur Schlussglocke stand der Aktienindex DAX bei 11.838 Punkten - ein Plus von 1,2 Prozent. Das Jahreshoch hatte der DAX am 4. Juli bei 12.656 Zählern markiert. Der Euro Stoxx 50 lege ebenfalls um 1,4 Prozent auf 3411 Zähler zu.

Die zuletzt arg unter die Ränder gekommenen Konjunktur-Aktien waren am Donnerstag gefragt. Die Liste der DAX-Gewinner führte thyssenkrupp und Covestro mit plus 3,3 und 3,0 Prozent an. Dem weltweit führenden Herstellern von Hightech-Kunststoffen folgten Infineon und BASF mit einem Gewinn von 2,7 und 1,7 Prozent. Bei den Autotiteln legten VW, Daimler und BMW bis zu 1,4 Prozent zu. Unbeeindruck von der negativen Einschätzung durch die Ratingagentur Moody's stieg auch die Notierung des Reifenexpertens Continental um 1,3 Prozent.

In Richtung des Rekordhochs bei 55,40 Euro von Ende Juli liefen am Donnerstag die Aktien von Cancom, die ihren ersten Tag im Auswahlindex MDAX feierten. Den Platz dafür räumen musste Axel Springer. Zum Handelsschluss stand bei Cancom ein schönes Plus von knapp drei Prozent auf der Kurstafel. Die Springer-Notierung gewann ein kleines Plus von rund 0,24 Prozent hinzu.

Gewinnmitnahmen gab es dagegen bei den Papieren des Immobilienentwicklers Instone Real Estate Group, die um 1,6 Prozent nachgaben. Zum Beginn der Woche hatte der Kurs deutlich zugelegt, nachdem die Deutsche Börse den Aufstieg des Konzerns in den SDAX kommuniziert hatte. Der Auswahlindex SDAX umfasst die 70 nach Marktkapitalisierung und Börsenumsatz größten Unternehmen unterhalb der MDAX-Werte.

Seit gestern Abend befindet sich die Kryptowährung Bitcoin im Sinkflug. Am Donnerstagmorgen notierte der Bitcoin auf der europäischen Handelsplattform Bitstamp bei etwa 9350 US-Dollar. Im Tagesverlauf folgten weitere deutliche Verluste auf zuletzt 8610 Dollar. Zuvor hatte sich die Blockchain-Devise über zwei Wochen kaum bewegt. Experten sind überzeugt, dass die Abwärtsbewegung durch den Bruch der runden 10.000er-Marke charttechnisch motiviert ist.

Der Euro setzte am Donnerstag seine Verlustserie weiter fort. Am frühen Abend notierte die Einheitswährung bei 1,1061 US-Dollar. Kann der Euro die bei 1,11 Dollar liegende horizontale Unterstützung nicht rasch und nachhaltig zurückgewinnen, drohen mittelfristig weitere Verluste bis in den 1,08er-Dollar-Bereich.

Nach dem neuen Sechsjahreshoch bei 1555 US-Dollar/Unze vom Montag hielt sich der Goldpreis weiterhin auf hohem Niveau. Zur Stunde notiert das Edelmetall bei 1538 US-Dollar.

Was am Donnerstag an der Börse sonst noch wichtig war


BASF verkauft Pigmentgeschäft an japanischen Chemiekonzern Dic
Der Chemiekonzern BASF ist bei der geplanten Umstrukturierung einen Schritt weiter: Die Ludwigshafener veräußern - wie bereits erwartet - ihr Pigmentgeschäft nach Japan. Käufer ist der Feinchemiehersteller Dic, der für die Sparte 985 Millionen Euro hinlegen will, wie die Unternehmen am Donnerstag mitteilten. Ohne Berücksichtigung von Barmitteln und Finanzschulden beträgt der Verkaufspreis 1,15 Milliarden Euro.

Fielmann will nach Gewinnplus weiter expandieren
Die Optikerkette Fielmann will nach einem Gewinnplus im zweiten Quartal weiter expandieren. In den nächsten Jahren werde das Unternehmen vier weitere Märkte erschließen, teilte Fielmann am Donnerstag bei der Vorlage des Halbjahresberichts mit. Dies solle über organisches Wachstum und weitere Zukäufe geschehen. Erst Mitte August hatte Fielmann angekündigt, zum 1. September die Mehrheit an dem slowenischen Optiker Optika Clarus zu übernehmen und sich damit den 14. Markt zu erschließen.

Nach nur drei Jahren: Ex-Commerzbank-Chef Blessing verlässt UBS
ZÜRICH - Die Tage des Ex-Commerzbank-Chefs Martin Blessing bei der UBS sind bereits nach drei Jahren wieder gezählt. Der zwischenzeitlich auch als ein möglicher Nachfolger des UBS-Chefs Sergio Ermotti gehandelte deutsche Manager verlässt die Schweizer Bank Ende des Jahres. Dies teilte die UBS am Donnerstag in Zürich mit.

Telefongeschäft treibt Mischkonzern Bouygues weiter an
Der Mischkonzern Bouygues profitiert weiterhin von seinem wachsenden Telefongeschäft. Im ersten Halbjahr legte der Umsatz um 11 Prozent auf knapp 17,5 Milliarden Euro zu, wie Bouygues am Donnerstag in Paris mitteilte. Das operative Ergebnis kletterte um mehr als ein Drittel auf 453 Millionen Euro, damit schnitt der Konzern besser ab als von Analysten erwartet.

Schnapshersteller Pernod Ricard profitiert weiter von Boom in China und Indien
Die Geschäfte des französischen Schnapsherstellers Pernod Ricard laufen dank einer hohen Nachfrage in China und Indien weiter bestens. Nachdem der Gewinn im Geschäftsjahr 2018/19 so kräftig wie seit sieben Jahren nicht mehr geklettert ist, rechnet der Konzern mit einer ähnlich starken Fortsetzung. Im laufenden Jahr werde beim operativen Ergebnis ein um Sondereffekte bereinigtes Plus zwischen fünf und sieben Prozent erwartet, teilte der Hersteller von Marken wie Absolut Vodka, Havana Club Rum und Jameson Whiskey am Donnerstag in Paris mit.

Breite Zustimmung der Mitarbeiter für Konzernumbau bei Daimler
Der Autobauer Daimler bekommt beim Umbau des Konzerns in mehrere eigenständige AGs breite Rückendeckung aus der Belegschaft. Von mehr als 130 000 betroffenen Beschäftigten hätten deutlich weniger als 0,5 Prozent ihrem Übergang von der Daimler AG in eine der neuen Sparten widersprochen, sagte eine Sprecherin am Donnerstag. Die Aktionäre des Autobauers hatten die neue Struktur bei der Hauptversammlung im Mai beschlossen. Demnach gibt es unter dem Dach der Daimler AG künftig eine Mercedes-Benz AG für das Pkw- und Van-Geschäft, eine Daimler Truck AG für Lastwagen und Busse und eine Daimler Mobility AG für Finanz- und Mobilitätsdienstleistungen.

Apple wird Nutzer um Erlaubnis zum Anhören von Siri-Aufnahmen bitten
Apple wird als erster Anbieter von Sprachassistenten die Nutzer ab Herbst ausdrücklich um eine Erlaubnis zum nachträglichen Anhören von Mitschnitten durch Mitarbeiter fragen. Der iPhone-Konzern hatte diesen Schritt bereits Anfang des Monats in Aussicht gestellt, nachdem das Bekanntwerden der Praxis massive Kritik ausgelöst hatte. Außerdem wird Apple von Unterhaltungen der Nutzer mit der Sprachassistentin Siri keine Aufzeichnungen mehr langfristig speichern.

rtr/dpa-AFX/ks