Die Aussicht auf ein Ende des Zollstreits zwischen den USA und China hat dem DAX am Donnerstag weiter Schub gegeben. Nach einem schwächeren Start drehte der Leitindex am Nachmittag dann ins Plus. Am Freitag steht ein Treffen von US-Präsident Donald Trump und dem chinesischen Vize-Ministerpräsidenten Lui He an. Peking betonte, man sei an einer Lösung interessiert. Auch die US-Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 legen zu.

Auf Unternehmensseite gab es am Donnerstag indes wenig Meldungen. Der SDax-Konzern Südzucker sorgte mit seinem zehnprozentigen Kurseinbruch für Aufsehen. Der Zuckerhersteller verdiente in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres deutlich weniger, bekräftigte aber seine Ziele. "Wir sehen immer noch ein Risiko für nächstes Jahr, weil der Zuckerpreis nicht so stark steigen wird wie es derzeit am Markt erwartet wird", schreiben die Experten des Bankhauses Lampe.


Was am Donnerstag an der Börse sonst noch wichtig war

Handelskonflikte verhageln Philips die Jahresziele - Aktie bricht ein
Der Medizintechnikkonzern Philips rudert wegen des Gegenwinds durch die internationalen Handelsstreitigkeiten bei den Gewinnzielen zurück. Die Sparte Connected Care bekomme zunehmend Zölle zu spüren, wie das Unternehmen am Donnerstag in Amsterdam mitteilte. Zusätzlich verwies Konzernchef Frans van Houten auf den Abbau von Lagerbeständen, weshalb einige Fabriken weniger ausgelastet seien. Anleger zeigten sich enttäuscht. Der Aktienkurs sackte um rund acht Prozent ab.

Verpackungshersteller Gerresheimer wächst langsamer
Das Wachstum des Spezialverpackungsherstellers Gerresheimer hat wegen einer schwächeren Nachfrage nach Pharma-Glasverpackungen in Nordamerika nachgelassen. Insgesamt habe sich der Umsatz im dritten Geschäftsquartal etwas schwächer entwickelt als erwartet, erklärte Analyst David Adlington von der Bank JPMorgan. Dass der MDax-Konzern die Jahresziele bestätigte, half den Aktien aber. Die Papiere fielen im frühen Handel zunächst deutlich, drehten zuletzt aber ins Plus. Einige Investoren hatten einem Händler zufolge an der Erreichbarkeit der Jahresziele gezweifelt.

RWE-Chef zum Erhalt des Hambacher Forsts: 'Wollen ihn machbar machen'
Der Energiekonzern RWE hat sich zuversichtlich gezeigt, dass der Hambacher Forst im Rheinischen Revier erhalten bleibt. "Der Erhalt ist politisch und gesellschaftlich gewünscht, und auch wir wollen ihn machbar machen", sagte Unternehmenschef Rolf Martin Schmitz der "WAZ" (Donnerstag). Er sei optimistisch, denn bei dem von der Kohlekommission empfohlenen Ausstieg benötige RWE weniger Braunkohle für die Kraftwerke.

Stimmrechtsberater ISS gegen UPC-Deal der Freenet-Beteiligung Sunrise
Die Freenet-Beteiligung Sunrise muss im Ringen um die Übernahme des Kabelnetzbetreibers UPC einen Rückschlag einstecken. Der einflussreiche Stimmrechtsberater ISS rät, gegen den geplanten Kauf zu stimmen, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf ein ihr vorliegendes Dokument am Donnerstag schrieb. Damit erhalten der deutsche Mobilfunkanbieter Freenet, der die Teilnahme an einer Kapitalerhöhung ablehnt, sowie andere Aktionäre, die den Deal ebenfalls kritisch sehen, Rückendeckung.

Luxusgüterkonzern LVMH trotzt Handelskrieg und Hongkong-Krise
Die Kunden des französischen Luxusgüterkonzerns LVMH greifen vor allem bei Mode- und Lederwaren weiterhin kräftig zu. Aber auch die Geschäfte mit Hennessy Cognac und Schmuck laufen weiterhin gut. In den USA und Europa wurden laut Unternehmensangaben Fortschritte gemacht und auch in Asien laufe es trotz der schwierigen Lage in Hongkong gut. Das Unternehmen wuchs stärker als von Analysten im Durchschnitt erwartet. Der Aktienkurs schnellte daraufhin am Donnerstag nach oben.

VW liefert im September mehr Autos aus als im schwachen Vorjahresmonat
Die Volkswagen-Kernmarke VW Pkw hat im September deutlich mehr Autos an die Kundschaft gebracht. Hauptgrund dafür ist allerdings ein sehr schwacher Vergleichswert aus dem Vorjahr. So lieferte Volkswagen im vergangenen Monat 533 700 VW-Modelle an die Kunden aus und damit 10 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie der Volkswagen-Konzern am Donnerstag in Wolfsburg mitteilte.

rtr/dpa-AFX/fh