Nach den jüngsten Kursrekorden hat der DAX am Montag nachgegeben. In der vergangenen Woche hatte der Leitindex insgesamt mehr als vier Prozent zugelegt und ein neues Allzeithoch von 14 595 Punkten erreicht.

"Nach dem jüngsten Kraftakt wäre eine kurze Pause wohlverdient. Zumal in den USA die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen wieder steigt und die Infektionszahlen hierzulande zunehmen", gab Marktanalyst Christian Henke vom Broker IG zu bedenken. Es drohe eine dritte Corona-Infektionswelle und auch das Impftempo lasse weiter zu wünschen übrig.

So nahmen Anleger zu Beginn der neuen Woche Gewinne mit. Für schlechte Stimmung sorgte am Nachmittag zusätzlich die Meldung, dass auch Deutschland die Impfung gegen Corona mit dem Impfstoff von Astrazeneca aussetzt. Nach Berichten über Komplikationen durch Blutgerinnsel nach der Impfung haben die Niederlande, Irland, Dänemark, Norwegen und Island den Einsatz des Impfstoffs bereits vorübergehend ausgesetzt. Italien und Österreich stoppten die Verwendung von bestimmten Chargen.

An der Wall Street starteten die US-Börsen uneinheitlich in den Handel. Der Dow Jones kletterte auf ein erneutes Rekordhoch von 32.931 Punkten. Die Verabschiedung der knapp zwei Billionen Dollar schweren Corona-Staatshilfen in den USA lockte weitere Anleger.

Was am Montag an der Börse außerdem wichtig war


VW baut Netz eigener Batteriezellwerke in Europa auf
Europas größter Autokonzern Volkswagen baut in den kommenden Jahren mit Partnern ein Netz eigener Batteriezellfabriken auf. Neben der derzeit entstehenden Produktion in Salzgitter sollen fünf weitere Werke für eine Selbstversorgung mit der zentralen E-Technologie hinzukommen, wie Technikvorstand Thomas Schmall am Montag ankündigte. VW -Betriebsratschef Bernd Osterloh fordert für Deutschland noch einen zweiten Standort.

Hypoport enttäuscht mit Zielen für 2021 - Aktie sackt ab
Der Finanzdienstleister Hypoport setzt sich nach einem gebremsten Geschäftsausbau im Corona-Jahr 2020 überraschend niedrige Ziele für 2021. Zwar sollen Umsatz und operativer Gewinn weiter wachsen, wie der Kredit- und Versicherungsvermittler am Montag in Berlin mitteilte. Doch während Vorstandschef Ronald Slabke für "viele weitere Jahre" ein "dynamisches Wachstum" in Aussicht stellt, fallen seine Ziele für 2021 niedriger aus als von Analysten im Schnitt erwartet.

Talanx erwartet 2021 deutlich geringere Corona-Schäden
Der Versicherungskonzern Talanx rechnet nach dem Gewinneinbruch durch die Corona-Krise für 2021 wieder mit deutlich besseren Zahlen. Die coronabedingten Schäden dürften im laufenden Jahr höchstens ein Fünftel der Summe von 2020 erreichen, sagte Konzernchef Torsten Leue bei der Vorlage der Jahresbilanz am Montag in Hannover. Für 2022 peilt der Manager für den Konzern weiter den ersten Milliardengewinn an.

Salzgitter kann Verlust begrenzen - Umsatz bricht im Corona-Jahr ein
Der Salzgitter-Konzern hat die eingebrochene Stahlnachfrage im vergangenen Jahr deutlich zu spüren bekommen, die Verluste im laufenden Geschäft aber etwas eindämmen können. Vor Steuern stand für 2020 am Ende ein Minus von rund 196 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Montag berichtete. Im Jahr zuvor hatte der Fehlbetrag noch bei 253 Millionen Euro gelegen. Der Umsatz sackte von mehr als 8,5 Milliarden auf gut 7,1 Milliarden Euro ab.

Grand City Properties will 2021 operativ etwas mehr verdienen
Der Wohnimmobilienkonzern Grand City Properties (GCP) zeigt sich aufgrund einer starken Nachfrage nach Wohnungen für das laufende Jahr zuversichtlich. Das operative Ergebnis (FFO 1) soll 2021 auf 183 bis 192 Millionen Euro steigen, wie das im MDax notierte Unternehmen am Montag in Luxemburg mitteilte. In der Prognose sind Perpetual-Papiere mit eingerechnet: Das sind sogenannte ewige Anleihen, die als Eigenkapital klassifiziert sind. Die Mieten sollen auf vergleichbarer Basis um zwei bis drei Prozent zulegen. Die Aktie stieg im frühen Handel um 0,39 Prozent und damit in etwa so viel wie der deutsche Aktienmarkt insgesamt

rtr/dpa-AFX/fh