Schon länger sei quasi jeder mit jedem im Gespräch. Der Druck, auf eine Marktkapitalisierung von einer Milliarde Euro und mehr zu kommen, nehme zu. Denn gerade für ausländische Investoren seien die hiesigen börsennotierten Gewerbeimmobiliengesellschaften zu klein und fielen häufig durch das Raster. "Die Wohnungsgesellschaften sind eigentlich das Vorbild", sagte Höller. Auch sie hätten vor ein paar Jahren klein angefangen.

Angestoßen hatte die Marktbereinigung im Jahr 2013 die Deutsche Wohnen mit der Übernahme der kleineren Berliner Rivalin GSW. Zuletzt gaben auch die beiden Ruhrgebietsrivalen Deutsche Annington und Gagfah Fusionspläne bekannt. Der dadurch geschmiedete Riese mit insgesamt 350.000 Wohnungen hätte mittelfristig sogar das Potential, in den Leitindex Dax aufzusteigen. Dagegen bleibt der gewerbliche Immobiliensektor in Deutschland kleinteilig: DIC Asset, Alstria Office, Deutsche Office oder Hamborner kommen auf eine Marktkapitalisierung von jeweils 400 bis gut 800 Millionen Euro. Bei den meisten liegt der Fokus auf Büros und Einzelhandel, Gemeinsamkeiten gibt es also durchaus.

Wer am Ende Jäger und Gejagter ist, darauf wollte sich Höller nicht festlegen. Entscheidend ist nach seinen Worten, wo die Firmen in der Gunst der Anleger stehen: Notieren sie an der Börse deutlich unter dem Wert ihrer Immobilien abzüglich Schulden (Net Asset Value, NAV), dann gelten sie eher als Übernahmekandidaten, denn der Einstieg ist hier besonders günstig. Umgekehrt gilt: Unternehmen mit einem geringen NAV-Abschlag oder gar einem NAV über dem Aktienkurs sind in einer Position der Stärke.

Die DIC Asset gehört nicht dazu. Sie notiert seit Jahren deutlich unter ihrem NAV. Investoren monierten wiederholt die vergleichsweise hohe Verschuldung und den Appetit für Projektentwicklungen wie das Frankfurter "MainTor", die mit einem höheren Risiko einhergehen. Künftig will sich die DIC Asset wieder mehr auf die Bewirtschaftung von Bestandsimmobilien konzentrieren - allerdings nicht mehr unter Höller. Denn er geht zum Jahresende von Bord, um Immobilieninvestments in einer neuen Firma zusammen mit dem US-Finanzinvestor KKR zu machen. Wer auf ihn an der Spitze der DIC Asset folgt, ist offen. Auch das könnte nach Einschätzung von Branchenkennern zu einem Belastungsfaktor werden.

Reuters