Die Renditen an den vermeintlich sicheren Anleihemärkten notieren nach wie vor im unattraktiven Bereich. Die Risiken, die man mit ihnen eingeht, werden derzeit nicht belohnt. Ein Zinserhöhungszyklus in Europa steht zwar nicht unmittelbar bevor. Aber spätestens 2019 wird auch die EZB nicht darum herumkommen, die Zinsen zu erhöhen. Das dürfte dann die meisten Anleihefonds auch treffen, die die normale Duration des Rentenmarkts von sechs bis sieben Jahren abbilden. Interessanter sind derzeit deswegen Laufzeitfonds. Denn dabei kennt man das Risikoprofil von vornherein. Und während der Laufzeit sinkt ihre Duration stetig. Somit nehmen die Risiken sukzessive ab. Daher erfreuen sich diese Fonds in letzter Zeit großer Beliebtheit und die Fondsgesellschaften emittieren fleißig. So auch jüngst die belgische Degroof Petercam. Beim DPAM L Bonds Corporate High Yield EUR 2023 setzt Manager Bernard Lalière auf ein High-Yield-Portfolio aus 52 Titeln. Um eine ordentliche Rendite zu erzielen, setzt er überwiegend auf Non-Investment-Grade-Ratings (zwischen "BB+" und "CCC+"). Während der Laufzeit wird er die Erträge aus Zinszahlungen kontinuierlich reinvestieren. "Vorzeitig durch die Emittenten gekündigte und zurückgezahlte Anleihen werden durch neue, vom Portfoliomanagement selektierte Anleihen ersetzt", sagt er.
Zurzeit beträgt der durchschnittliche Kupon der endfälligen Unternehmensanleihen rund 4,7 Prozent bei einer vergleichsweise niedrigen Portfolioduration von 2,8 Jahren. Die Rendite der Papiere beträgt im schlechtesten Fall 2,5 Prozent. Der Schwerpunkt der von Lalière selektierten Unternehmens-anleihen liegt im Bereich des oberen Non-Investment-Grades. So weisen etwa 60 Prozent der Titel ein "BB"-Rating auf. In der Regel sind dies Papiere namhafter und solider Unternehmen. Darunter befinden sich etwa ArcelorMittal, Goodyear und NH Hotels. Darüber hinaus entfallen auf Anleihen mit "B"-Rating 23 Prozent, etwa 15 Prozent auf "CCC"-Bewertungen sowie drei Prozent auf Investment-Grade-Ratings.
Laufzeitfonds sind einen Alternative zu Festgeld. Man dürfte mit ihnen deutlich mehr Rendite einfahren.