Ende Dezember ging bei Manz ein Auftrag vom britischen Entwickler und Hersteller von Batteriezellentechnologie Britishvolt im Wert von 70 Millionen Euro ein. Im Norden Englands entsteht die erste Produktionslinie zur Herstellung von Lithium-Ionen-Batteriezellen. Die Anlagen zur Zellfertigung kommen von Manz. Diesem Initialauftrag für eine Kapazität von 4 Gigawatt sollten schon bald weitere folgen. Britishvolt will die britische Autoindustrie mit den notwendigen Batterien versorgen. Durch den Brexit ist die Situation noch drängender geworden. In Kanada ist bereits eine zweite Gigafactory mit einer Kapazität von 60 Gigawatt im Bau. Insgesamt wollen die Briten ihre Gesamtproduktionskapazität in England und Kanada auf deutlich über 100 Gigawatt ausbauen. Die Chancen sind hoch, dass Manz ein fester Partner der Briten wird und schon bald weitere Orders eingehen.

Wachstumsmarkt Batterieproduktion


Der Bedarf an Batteriekapazität wird sich schätzungsweise bis 2030 verzehnfachen. Dabei sind die Kapazitäten für stationäre Anwendungen noch gar nicht mitgerechnet. Vor allem die Automobilindustrie ist auf die Verfügbarkeit von Batterien angewiesen. Einige Autobauer suchen Partner, andere bauen eigene Batterieproduktionsstätten. In den nächsten Jahren sollen in Europa Batteriefabriken mit einer Kapazität von 600 Gigawatt Leistung entstehen. Manz hat jahrelange Erfahrung in der Entwicklung von Anlagen für die Batteriefertigung und ist einer der wenigen europäischen Firmen in dem Bereich.

Mit einem Umsatzanteil von 32 Prozent ist die Energy Storage-Sparte nach dem Bereich Electronics, der mit 43 Prozent zum Umsatz von Manz beiträgt, die zweitgrößte. In den ersten neun Monaten des abgelaufenen Jahres legte der Umsatz in der Sparte zweistellig zu. Die gute Entwicklung setzte sich im vierten Quartal fort. Zusammen mit dem bayerischen Automobilbauer BMW entsteht in der Nähe von München eine Batterieproduktion. Immer wieder wird kolportiert, dass die Reutlinger auch mit einem Stuttgarter Autobauer Pläne entwickeln. Viel Fantasie für die Aktie.

Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 18 ist die Aktie vergleichsweise moderat bewertet. Im Sommer 2020 erreichte die Notiz mit 70 Euro ein Mehrjahreshoch. Mit der Schwäche im Technologie-Sektor fiel der Kurs in der zweiten Jahreshälfte zurück bis auf 42 Euro. Bei dieser Marke hat sich eine starke Unterstützung gebildet. Der Kurs wird weiter volatil bleiben. Deshalb sollten Anleger die sich engagieren wollen starke Nerven mitbringen und eine erste Position aufbauen. Nachgekauft wird an schwachen Tagen.

Unsere Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 70 Euro
Stopp-Kurs: 45 Euro